Projekt "AQUELLA" - Steiermark
Die Belastung mit Feinstaub in Graz, aber auch in anderen Ballungsgebieten der Steiermark war im vergangenen Winter ein heiß diskutiertes Thema und die Messungen zeigen, dass die gesetzlichen Grenzwerte derzeit in vielen Regionen bei weitem nicht eingehalten werden können. Es wird also erforderlich sein, Maßnahmen zu setzen, dass zumindest mittelfristig deutliche Reduktionen der Feinstaubemissionen erreicht werden können. Während bei gasförmigen Luftschadstoffen auf Basis der Emissionskataster auf Anteile von Verursacherquellen geschlossen werden kann, ist dies bei Partikeln nicht in gleichartiger Weise möglich, weil Partikel aus vielfältigen chemischen Verbindungen bestehen, diese chemischen Verbindungen jeweils aus verschiedenen Quellen stammen, ein erheblicher Anteil der Partikel in der Luft sekundär gebildet wird und deshalb in den Emissionskatastern nicht aufscheint Emissionskataster diffuse Emissionen nur sehr unvollständig erfassen, die z.B. durch Straßenabrieb, Bautätigkeit, Erosion von offenen Flächen etc. verursacht werden. Dadurch wird die Erkennung von Quellenbeiträgen zum PM10-Aerosol ein mehrdimensionales Problem, das nicht mehr durch Betrachten der Messwerte selbst gelöst werden kann.Um mögliche Maßnahmen auf ihre Effektivität prüfen zu können, sind jedoch Informationen über den Anteil der verschiedenen Verursacher an der Gesamtbelastung nötig. Genau dieses Wissen soll durch das Projekt „AQUELLA Steiermark" zur Verfügung gestellt werden. Die in Graz gesammelten Staubproben werden auf bestimmte, für einzelne Quellen charakteristische Substanzen (sogenannte Tracer) untersucht und den Verursachern zugeordnet.Diese Art der Immissionsuntersuchung wurde vom Team um Herrn Prof. Puxbaum, Vorstand des Institutes für chemische Technologien und Analytik der Technischen Universität Wien, weiterentwickelt und für österreichische Verhältnisse adaptiert. Dort stehen sowohl die Fachleute als auch die erforderlichen Geräte zur Durchführung der Spezialanalysen zur Verfügung.Die Steiermark startet Ende 2003 dieses mit über 80.000 Euro sehr kostenintensive Projekt, an dem sich auch viele andere Bundesländer und das Umweltministerium beteiligen, im Dezember mit der Sammlung der Proben. Die ersten Analysenergebnisse sollen in etwa einem Jahr vorliegen. Der endgültige Abschluss der Untersuchungen ist für 2006 vorgesehen.
Abschlussberichte von Graz, Hartberg und Köflach für das Projekt "AQUELLA" Steiermark:
Endbericht Graz Kurzfassung (pdf 0,4 MB)
Endbericht Graz (pdf 4,9 MB)
Endbericht Hartberg (pdf 1,1 MB)
Endbericht Köflach (pdf 0,9 MB)