Klimaregion Passailer Becken
B.5 Passailer Becken
Charakteristik
Das Passailer Becken weist infolge seiner Lage südlich der Alpen ausgesprochen kontinentale Züge auf, was vor allem die thermischen Parameter wie aperiodische Tagesschwankung anbelangt.
Wind
Die abgeschirmte Lage begünstigt ferner die Ausbildung von Lokalwinden und die Entstehung nächtlicher Kaltluftseen, im Winterhalbjahr oft mit mächtigerem Tal- bzw. Hochnebel verbunden.
Die Inversionshäufigkeit liegt deshalb auch recht hoch (70 bis 80 %, lokal auch darüber), die Nebelhäufigkeit erreicht Werte von 80 bis 100 Tage/Jahr, die Windarmut ist zudem im Winterhalbjahr ein weiteres typisches Merkmal (Kalmenbereitschaft im Winter über 50 %). Die Inversionen weisen zumeist eine Mächtigkeit auf, die von der Struktur oft vom Murtalauswind geprägt wird, dabei handelt es sich um Beträge von ca. 250 bis 400 m.
Hinsichtlich der Durchlüftung sei erwähnt, dass in höheren Lagen des Beckens, bis etwa 200 bis 300m über der Beckensohle, der Murtalauswind wirksam ist, während in tieferen Lagen die lokalen Talwinde für die Schadstoffausbreitung verantwortlich zeichnen.
Temperatur
Bei Schneedecke können nach klaren Nächten Inversionen von 20 K und mehr auftreten. Die Frostgefährdung ist analog zum Semriacher Becken so hoch, dass in exponierten Abschnitten ganzjährig Frost auftreten kann (Zahl der Tage mit Frost lokal über 170 d/a).
Im unteren Teil des Beckens mit Arzberg sind infolge von Kaltluftstau vor der Raabklamm die Bedingungen am ungünstigsten, auch die Nebelgefährdung ist dort im Zusammenhang mit der erhöhten Kalmenhäufigkeit am höchsten.
Niederschlag
Die Niederschlagsverhältnisse weisen ebenfalls eine kontinentale Tönung auf (gewitterreiche Sommer, dabei erhöhte Bereitschaft zu Unwettern, schneearme Winter).