Klimaregion Schladminger Tauern
F.1 Schladminger Tauern, Wölzer Tauern und Murberge
Diese Zone erstreckt sich von der Westgrenze der Steiermark mit dem Hochgolling bis Hohentauern.
Charakteristik
Charakteristisch sind unterschiedliche Niederschlagsgradienten (starke im Süden zur trockeneren Südabdachung, schwächere im Norden). Aussagen über die Jahresmenge in Lagen oberhalb der Waldgrenzen sind wegen der bekannten Messproblematik sehr unsicher.
Das Klima der Schladminger Tauern ist zudem recht nebelreich durch aufliegende Bewölkung (in 2000 m etwa 180 d/a, in 2500 m 230 d/a), reizstark vor allem im Winter, bedingt durch die hohen Windgeschwindigkeiten (Max. im Feb. mit 4-7 m/s) in Verbindung mit den tiefen Temperaturen.
Hinsichtlich der Schneeverhältnisse ist es relativ schwer brauchbare Angaben zu machen, denn einerseits prägen die Windverhältnisse die Schneedeckendauer, andererseits spielen speziell in tieferen Lagen auch die Besonnungsverhältnisse eine entscheidende Rolle. An der Südabdachung können etwa Unterschiede bis 50 Tagen zwischen Nord- und Südexposition auftreten (Beobachtungen im Krakauer Hochtal).
Wind
Dieser Abschnitt des Alpenhauptkammes stellt eine Staulage 2. Ordnung für die Strömungslagen aus dem Sektor W bis N dar, vice versa jedoch auch für Strömungslagen aus südlichen Richtungen, die jedoch am Niederschlagsgeschehen deutlich zurückbleiben; auffällig ist bei diesen Wetterlagen vor allem die Ausbildung einer Föhnmauer und Föhn im Lee der Schladminger Tauern.
Bei Strömungslagen aus NW bis N tritt umgekehrt an der Südabdachung Nordföhn ein, der vom Charakter anders verläuft als der Südföhn. Typisch sind etwa immer wieder übergreifende Schauer, wobei die Niederschlagsmengen oft bedeutungslos bleiben (unter 1 mm).
Für die Lagen um 2000 m kann ein Rahmen von 1500 bis 1700 mm veranschlagt werden, in den Kammbereichen dürften 2000mm überschritten werden; die Gesamtmengen erreichen somit wegen der inneralpinen Position nicht mehr das Ausmaß des Ausseer Landes.
Temperatur
Hinsichtlich der thermischen Eigenschaften handelt es sich in dieser Zone um ein Gebirgsklima mit nach oben speziell im Sommerhalbjahr stark abnehmenden Gradienten. Für 2000 m Seehöhe können folgende Werte abgeschätzt werden:
Jänner -7 °C, Juli 8 °C, Jahresmittel 0 °C bis 1 °C, Zahl der Frosttage 200-220 d/a, Eistage 110 d/a; die aperiodische Tagesschwankung ist entsprechend dem maritimen Klima gering (5-7 K), die Jahresschwankung erzielt 14-15 K.