Evaluierung der VBA-Umwelt-Steiermark
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der Evaluierung der VBA-Umwelt Steiermark gemäß VBA-Verordnung vom 31.10.2007 zusammengefasst. Es wurde überprüft, ob die Anlage spezifikationsgemäß geschaltet hat und ob die geforderte Maßnahmenwirksamkeit erreicht wurde. Die Untersuchung wurde getrennt für die vier Teilkorridore Ost, West, Süd und Nord für den Evaluierungs- zeitraum von 01.01.2015 bis 31.12.2015 durchgeführt.
Nach Analyse und Plausibilitätsprüfung der für den Algorithmus verwendeten Eingangsparameter wurden die Datenausfälle und Schalthäufigkeiten statistisch ausgewertet und die daraus resultierende Maßnahmenwirksamkeit ermittelt. Die eingesparten Emissionen und die Auswirkungen auf den NOx-Immissionsbeitrag wurden berechnet. Auf Basis der Ergebnisse wurde die eventuell notwendige Änderung des Algorithmus für den zukünftigen Betrieb überprüft.
Hinsichtlich der meteorologischen Eingangsdaten (Windgeschwindigkeit, Kalmenhäufigkeit) war aufgrund sehr geringer Änderungen gegenüber dem Evaluierungszeitraum 2011/2012 keine Anpassung des Algorithmus erforderlich. Die prognostizierten Verkehrsdaten wiesen in allen Teilkorridoren eine Zunahme des Verkehrsvolumens auf, ebenso die Anteile der vom flexiblen Tempolimit betroffenen Fahrzeuge.
Die prognostizierten PM10-Messdaten zeigten erwartungsgemäß keine großen Abweichungen von den Messdaten aus 2011/2012.
Die Datenverfügbarkeit konnte für alle Teilkorridore sowohl für das Modul 1 (PM10-Messungen) als auch für das Modul 2 (Verkehrsdaten und meteorologische Daten) im aktuellen Evaluierungszeitraum deutlich verbessert werden. Dies betrifft in erster Linie die Verkehrsdaten.
Die höchste Anlagenschalthäufigkeit wurde im Korridor West erreicht (54,5%), gefolgt von Korridor Nord (36,7%) und Ost (35,9%). Die etwas niedrigere Schalthäufigkeit im Korridor Süd (<28,2%) ist durch den Tausch der Schwellenwerte für Modul 2 zwischen Korridor West und Korridor Süd erklärbar.
In allen vier Korridoren war in den Sommermonaten praktisch nur das Modul 2 für die Aktivierung des Tempolimits verantwortlich. In den Wintermonaten bewirkt die erhöhte Luftschadstoffbelastung, dass zusätzlich aufgrund des Modul 1 ein Tempolimit aktiviert wird.
Die höchsten Schalthäufigkeiten im monatlichen Verlauf sind in den Monaten Dezember und November aufgetreten, die niedrigsten waren in den Monaten April und Mai zu verzeichnen.
Im Tagesverlauf zeigen sich die höchsten Schalthäufigkeiten in allen Korridoren während den Verkehrsspitzen. In den Nachtstunden wurden deutlich niedrigere Schalthäufigkeiten erreicht.
Auf Basis der Verkehrsdaten und der Schalthäufigkeiten wurde die Emissionsreduktion in allen vier Korridoren berechnet. Insgesamt wurden im gesamten VBA Gebiet im Evaluierungszeitraum 9,1% der NOx-Emissionen der Pkws und 4,7% der PM-Auspuffemissionen der Pkws eingespart. Außerdem wurde der Kraftstoffverbrauch der Pkws um 4,6% reduziert.
Die geforderte Maßnahmenwirksamkeit von 75% bezogen auf ein statisches ganzjähriges Tempolimit wurde nur im Teilkorridor West erreicht. Bezogen auf ein statisches Tempolimit während des Winterhalbjahres wurde die Maßnahmenwirksamkeit von 100% in den Teilkorridoren West, Ost und Nord erreicht. Im Teilkorridor Süd wurde die geforderte Maßnahmenwirksamkeit knapp verfehlt, was wohl auf die zu geringe Schalthäufigkeit infolge des Schwellenwerttausches mit dem Korridor West zurückzuführen ist.
Für den weiteren Betrieb der Anlage sind die Schwellenwerte der Korridore Süd und West zu korrigieren.
Eine Anpassung aufgrund der Zunahme der Verkehrsbelastung und der Reduktion der Emissionsfaktoren ist nicht zwingend notwendig. Der für das Modul 1 gelegentlich geschaltete Zustand "zwangsaus" ist zu überprüfen und zu korrigieren.