Emissionskataster Steiermark
Bearbeitungsstand 2025
Im vorliegenden Bericht werden die Methoden und Ergebnisse des Emissionskatasters Steiermark mit Berechnungsstand 2025 dokumentiert. Für die verschiedenen Verursachergruppen bzw. Untergruppierungen wurden Emissionsmodelle entweder neu entwickelt, adaptiert oder aus der Literatur übernommen. Insbesondere wurde die Berechnung von Feinstaub PM2.5 verfeinert, da mit der neuen Grenzwertregelung der europäischen Luftqualitätsrichtlinie dieser Schadstoff in Zukunft am kritischsten in Bezug auf Überschreitungen sein wird. Die Emissionsberechnungen werden zur Gänze mit der hausintern entwickelten Software BEANKA durchgeführt, womit eine rasche Adaptierung der Modelle an geänderte Eingangsdaten oder Emissionsfaktoren gewährleistet werden kann.
Obwohl sich die Berechnungsmethoden zum Teil erheblich von jenen der Bundesländer-Luftschadstoffinventur (BLI) unterscheiden, liegen die berechneten Gesamtemissionen bei den meisten Schadstoffen innerhalb von ±30%. Die größten Unterschiede treten beim Hausbrand auf, wo die Berechnungen gegenüber der BLI für Feinstaub und Schwefeldioxid deutlich höhere Werte ergeben.
Bei den Stickstoffoxiden (NOx) ist mittlerweile der Sektor Energie/Industrie mit 45% Hauptverursacher der Gesamtemissionen. Für Feinstaub (PM2.5) ergeben sich für den Bereich der Kleinfeuerungsanlagen (Hausbrand) die höchsten Emissionen. Ebenfalls sehr hohe PM2.5 Emissionen ergeben sich aus den diffusen Staubemissionen durch die Feldbearbeitung sowie durch Stallemissionen - hier insbesondere aus dem Geflügelbereich. Schwefeldioxid (SO2) ist ein Schadstoff, der in den letzten Jahrzehnten eine immer geringer werdende Rolle in Bezug auf Grenzwertüberschreitungen spielt. Als Hauptverursacher ist hier der Sektor Energie und Industrie zu nennen. Bei Ammoniak (NH3), das eine wichtige Vorläufersubstanz für die Bildung von sekundären Aerosolen darstellt, zeigt sich, dass die Landwirtschaft praktisch die einzige relevante Quelle mit einem Anteil von knapp 90 % ist.
Obwohl seit Beginn der Erstellung von Emissionskatastern für die Steiermark in den 1990er Jahren noch nie ein so hoher Detailierungsgrad erzielt werden konnte, sind dennoch Lücken und Verbesserungsmöglichkeiten gegeben. Dies betrifft vor allem die Verkehrsdaten, wo ein gesamtsteirisches Verkehrsmodell von höchster Priorität wäre, aber auch die Datenqualität und den Datenumfang der Heizungsanlagendatenbank, die - aufgrund ihrer enormen Bedeutung für die PM2.5 Belastung - weiterhin verbesserungswürdig sind.

