Luftgütemessungen in der Steiermark, Jahresbericht 2005
Das Jahr 2005 kann insgesamt als durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich belastet bezeichnet werden.Die Belastungsschwerpunkte lagen wie schon in den vergangenen Jahren trotz langfristig rückläufigem Trend vor allem beim Feinstaub. Erhöhte Belastungen durch andere Primärschadstoffe beschränkten sich fast aus- schließlich auf den Großraum Graz bzw. auf durch Einzelemittenten lokal beeinträch- tigte Gebiete und Messstationen.
Die Immissionen an Feinstaub PM10 lagen zwar (mit Ausnahmen wie Köflach und Hartberg) sowohl hinsichtlich der Grundbelastung (Jahresmittelwert) als auch der An- zahl der Tage mit Grenzwertüberschreitung etwas über 2004, aber deutlich unter dem hochbelasteten Jahr 2003. Damit waren die Hochwintermonate ähnlich immissions- günstig wie im Vorjahr, im März und im Spätherbst erreichten die Staubkonzentra- tionen bedingt, durch den stabilen Hochdruck allerdings ein höheres Niveau.
Im Raum Leoben-Donawitz wurden im unmittelbaren Einflussbereich des Eisen- und Stahlwerkes der VÖEST neuerlich erhöhte Staubdepositionen gemessen, deren Mengen im Bereich der Ergebnisse des Vorjahres lagen. Der IG-L - Grenzwert für die Gesamt- staubdeposition wurde dabei an 3 Messpunkten, der für Blei im Staubnieder-schlag an einem Messpunkt überschritten.
Ganz ähnlich können die Belastungen durch Stickstoffdioxid bewertet werden. Die Immissionen lagen für sämtliche Mittelungsparameter etwas über denen vom Vorjahr. Im Gegensatz zu 2004 wurden in Graz auch wieder (wenn auch nur lokal und kurzzeitig) Überschreitungen des Halbstundengrenzwertes des IG-L registriert. Die Belastungen lagen aber deutlich unter denen von 2003, wo u.a. im Jänner die höchsten NO2-Konzentrationen seit gut 10 Jahren gemessen worden waren.
Im Gratkorner und im Köflach-Voitsberger Becken waren es die lokale Zellstoffindustrie (Fa. Sappi) bzw. das kalorische Kraftwerk Voitsberg, die durch ihre Schwefeldioxid-Emissionen erhöhte Belastungen verursachten. Im südlichen Randbereich des Gratkorner Beckens (Prallhangsituation im Bereich der Messstelle Straßengel-Kirche) kam es dabei auch zu Überschreitungen von Grenzwerten der Verordnung gegen forstschädliche Luftschadstoffe (BGBl. 199/1984).
Die Ozon- Konzentrationen blieben durchwegs sogar unter dem an sich schon geringbelasteten Vorjahr und damit natürlich markant unter dem hochbelasteten Sommer 2003. An der insgesamt sehr günstigen Ozonsituation ändert auch die oben beschriebene kurzzeitige Überschreitung der Informationsschwelle im Ausseerland im Juni nichts, die als Einzelereignis (wahrscheinlich durch Ferneintrag von vorbelasteter Luft aus dem Nordwesten hervorgerufen) charakterisiert werden kann.
Neben dem automatischen Luftgütemessnetz waren im Jahr 2005 auch die beiden mobilen Messstationen durchgehend im Einsatz. Die Messungen dienten in erster Linie der Erhebung des Istzustandes und der Abklärung der Feinstaubbelastung. An einem Standort (Laßnitzhöhe) wurden im Rahmen des Kurortegesetzes Messungen durchgeführt.
Zum Themenschwerpunkt Feinstaubbelastung liefen bzw. laufen mehrere Projekte im Rahmen der Umweltinformation (Newsletter, PM10-Bonusschule, Feinstaub-SMS-Dienst) sowie der Datenerfassung und -analyse (Aquella, KAPA GS).
Weitere laufende Projekte zur Erhebung von Schadstoffbelastungen und deren Quellen sind der Emissionskataster Graz, die Erfassung der VOC-Belastung in Graz sowie Luftgütemessungen am Lustbühel.
