Mobile Luftgütemessungen Paltental
Im Winterhalbjahr 2005/06 wurde im Paltental ein umfangreiches Luftgüte-Untersuchungsprogramm durchgeführt.
Den Anlass dazu boten mobile Luftgütemessungen, die in vergangenen Jahren in Rottenmann bzw. in Trieben durchgeführt worden waren und durchwegs Hinweise auf ein erhöhtes Stickstoffoxid-Konzentrationsniveau erbracht hatten. Die registrierten NOx-Werte lagen deutlich über dem Niveau von steirischen Bezirkshauptstädten und waren sowohl von der Grundbelastung als auch vor allem von den Konzentrationsspitzen her nur mit denen im Belastungsgebiet Graz zu vergleichen. Neben der Ursachenfindung war auch die Frage zu klären, ob die festgestellten Stickstoffoxid-Belastungen eher kleinräumig-lokaler Natur waren oder im Paltental großflächig mit erhöhten Immissionen gerechnet werden muss.
Neben gleichzeitig durchgeführten Parallel-Messungen in Trieben und Rottenmann mittels zweier mobiler Luftgütemessstationen im Hochwinter wurde deshalb ergänzend von Oktober bis April ein integrales Messnetz zur Erfassung der Schadstoffe NO2 und SO2 an 15 Messpunkten zwischen Kalwang und Liezen betrieben.
Die mobilen Messungen erbrachten für die Schadstoffe Feinstaub PM10 und Schwefeldioxid ein im steiermarkweiten Vergleich klar unterdurchschnittliches Belastungsniveau. Die Konzentrationen an Kohlenmonoxid deuten dagegen auf eine leicht überdurchschnittliche Belastung hin.
Neuerlich als klar überdurchschnittlich waren die Konzentrationen der Stickstoffoxide zu beurteilen. Vor allem die Belastungsspitzen (HMW, TMW), aber auch die mittleren täglichen Maxima lagen auf einem sehr hohen Niveau Die Periodenmittelwerte waren dagegen nur leicht überdurchschnitt. Dies lässt auf einzelne kurzfristigere Belastungsphasen und nicht so sehr auf eine generell hohe Grundbelastung schließen.Ein klarer Zusammenhang zwischen den Phasen hoher Belastung und dem Witterungsverlauf, weist auf einen dominanten Einfluss der immissionsmeteorologischen Bedingungen hin.
Die Ergebnisse der Stickstoffdioxidmessungen des integralen Messnetzes zeigten eine generell leicht erhöhte Grundbelastung im Paltental. Innerhalb des Paltentales wurde eine deutliche räumliche Differenzierung festgestellt, die die zentralen Siedlungsgebiete der beiden Hauptorte Rottenmann und Trieben klar als am stärksten belastet ausweist. Die anlässlich der mobilen Messungen registrierten überdurchschnittlich hohen Werte treten in dieser Größenordung offensichtlich nur vergleichsweise kleinräumig auf und betreffen mit Sicherheit nicht größere Talbereiche.
Die Ergebnisse der Untersuchungen stützen die Annahme, dass neben den oben erwähnten ungünstigen geographischen Rahmenbedingungen und lokalen Beiträgen aus der Industrie (Trieben) und dem Hausbrand vor allem Emissionen aus dem Verkehr (lokal, aber vor allem der A9 Phyrnautobahn) die Hauptverursacher der NOx-Belastungen sein dürften. Die absolute Höhe der NOx-Konzentrationen während belasteter Phase ist demnach mit einem zeitlichen Zusammentreffen aller erwähnten Faktoren in Zusammenhang zu bringen.
