Immissionsmessungen im Raum Niklasdorf

Der vorliegende Bericht fasst die Auswertung und Bewertung der durchgeführten Messungen zur emissionsseitigen und immissionsseitigen Überwachung der Abfallverbrennungsanlage Niklasdorf aus den Jahren 2002 bis 2006 zusammen.
Die im Rahmen des Betriebes der Abfallverbrennungsanlage kontinuierlich erfassten Komponenten werden als Halbstundenmittelwerte an die Luftgütezentrale übermittelt und dort einer Bewertung zugeführt. Überschreitungen von Emissionsgrenzwerten sind bei allen gemessenen Luftschadstoffen fallweise aufgetreten, wobei hier kurzzeitige Ereignisse bei weitem in der Überzahl waren. Dabei ist zu beobachten, dass die Anzahl der Grenzwertverletzungen für Kurzzeitwerte (Halbstundenmittelwerte) von 2004 bis 2006 deutlich abgenommen hat.
Zur kontnuierlichen Immissionsmessung wird seit Oktober 2002 von der Fa. ENAGES in Niklasdorf eine Luftgüteüberwachungsstation betrieben. Es werden die Schadstoffe SO2, NO, NO2 und PM10 erfasst.
Zusätzlich wurden mobile Immissionsmesscontainer im Zeitraum von 14. April bis 1. Juni 2002 vor der Installierung der fixen Luftgütemessstelle und von 28. Februar bis 1. April 2003 gleichzeitig mit den Messungen der fixen Messstelle eingesetzt. Diese Vorerkundungsmessungen dienten zunächst zur Festlegung des Standortes der fixen Messstelle und schließlich zur Dokumentation der Schadstoffverteilung im Raum Niklasdorf.
Bezüglich der Immissionen zählt der Standort Niklasdorf im steiermarkweiten Vergleich zu den gering belasteten Stationen. Allerdings sind auch hier noch Einflüsse von Emissionen aus dem Bereich Donawitz bei geeigneten Witterungs- und Ausbreitungsbedingungen nachzuweisen.
Bisher wurden einzig bei PM10 in den Jahren 2003 und 2004 Grenzwertüberschreitungen bei der maximal zulässigen Anzahl an Tagen mit einem Tagesmittelwert von über 50 µg/m³ festgestellt. Alle anderen Konzentrationsgrenzwerte wurden eingehalten.
Auswertungen bezüglich des Einflusses der Abfallverbrennungsanlage auf die Immissonssituation ergaben, dass an Hand der Immissionsmessdaten nicht entschieden werden kann, ob die Anlage in Betreib ist oder nicht. Der Einfluss auf die Gesamtbelastung im Raum Niklasdorf ist also gering was auch aufgrund der emittierten Massenströme von Luftschadstoffen zu erwarten war.
Erhebungen der flächenhaften Staubdepositions- und Schwermetallbelastung mit integralen Messverfahren werden von der Fachabteilung 17C, Referat Luftgüteüberwachung, durchgeführt. Das integrale Messnetz mit 25 Messpunkten hat das Ziel, Informationen über die flächenhafte Verteilung dieser Luftschadstoffe zu liefern.
Eine Auswirkung der Emissionen auf die Messergebnisse der Depositionsmessungen ist aufgrund der geringen Emissionsmassenströme und der Tatsache, dass mit der Staubdeposition im Wesentlichen gröbere Staubpartikel erfasst werden, nicht zu erwarten und konnte auch nicht nachgewiesen werden. Die Messungen an den 12 Messpunkten des Messnetzes Niklasdorf beschreiben also die Grundbelastung im Raum Niklasdorf. Die Staubdepositionen lagen ebenso wie die Depositionen von Blei und Cadmium durchwegs unter den Grenzwerten des IG-L.
Überschreitungen der Vorgaben der Forstverordnung für die Deposition der Schwermetalle Blei, Cadmium, Kupfer und Zink traten nicht auf, wobei festzuhalten ist, dass diese Grenzwerte zum Teil deutlich über jenen liegen, die vom IG-L und der Klärschlammverordnung festgelegt wurden.