NO2-Belastung im Bereich der B320 Ennstalstraße

Zur Beurteilung der Frage, ob die Voraussetzungen für das von mehreren Gemeinden im oberen Ennstal beantragte Fahrverbot für Lastkraftfahrzeuge über 7,5 Tonnen auf der B320 zwischen Liezen und Mandling gegeben sind, wurde ein entsprechendes immissionstechnisches Gutachten bei der FA17C, Technische Umweltkontrolle, des Amtes der Stmk. Landesregierung in Auftrag gegeben. Dabei sollen Aussagen über die Luftschadstoffbelastung für die Anrainer durch den Verkehr auf der B320 getroffen werden, welche in der Folge einer medizinischen Beurteilung unterzogen werden.
Die verfügbaren Daten aus der Luftgütemessung im Bereich zwischen Liezen und Gröbming wurden durch Modellsimulationen ergänzt, um Aussagen über die Luftschadstoffbelastung an den gesamten betroffenen Straßenab- schnitten machen zu können.
Als Leitsubstanzen wurden die Stickstoffoxide betrachtet, da hier der Verkehr für die bodennahen Belastungen der Hauptverursacher ist und bei Stickstoffdioxid Grenzwertüberschreitungen nach dem Immissionsschutz- gesetz-Luft am wahrscheinlichsten sind.
Die Berechnungen und Messungen zeigen, dass Grenzwertüberschreitungen bei Stickstoffdioxid (NO2) nur im Nahbereich der B320 vor allem in Liezen möglich sind. Bis zum Jahr 2012 wird der Grenzwert für NO2 im Jahresmittel von derzeit 40 µg/m³ auf 30 µg/m³ gesenkt. Insbesondere ist auch das weiterhin steigende primäre NO2 im Abgas der Diesel-PKWs für den straßennahen Bereich problematisch, da dies die möglichen Reduktionen durch verbesserte Emissionsstandards teilweise kompensiert.
Westlich von Liezen ist aufgrund geringerer Verkehrsstärken weder heute noch in der ab-sehbaren Zukunft mit Grenzwertüberschreitungen zu rechnen
Ein Fahrverbot für LKWs mit einem höchstzulässigen Gesamtgewicht über 7,5 t, wobei der Ziel- und Quellverkehr ausgenommen ist, würde die Anzahl der LKW Fahrten etwa halbieren. Diese Maßnahme würde derzeit (Berechnungsjahr 2006) die NOx-Emissionen um etwa 40 % reduzieren. Damit könnte heute schon der zukünftige Grenzwert für den Jahresmittelwert an NO2 entlang der B320 eingehalten werden. Ohne LKW-Fahrverbot würden sich bis zum Jahr 2012, trotz angenommener gleich bleibender Steigerungsrate des LKW-Verkehrs (3 % jährlich), durch die Einführung verbesserter Emissionsstandards die Emissionen um etwa 27 % gegenüber dem heutigen Niveau reduzieren. Mit einem LKW-Verbot würden sich die Emissionen um fast 60 % gegenüber dem heutigen Niveau verringern.
Es muss aber auch ausdrücklich festgehalten werden, dass sich diese Berechnungen ausschließlich auf das Untersuchungsgebiet beziehen. Ob sich durch Umwegfahrten in anderen Gebieten höhere Emissionen oder mehr Bereiche mit potentiellen Grenzwertüberschreitungen ergeben bzw. wie sich insgesamt betrachtet die Verkehrsemissionen verändern werden, war nicht Untersuchungsgegenstand dieser Studie.
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