Mobile Luftgütemessungen Bad Aussee 1999/2000
Die Luftgüteuntersuchungen in Bad Aussee wurden auf Ansuchen der Gemeinde aus Anlass der gesetzlich vorgesehenen periodischen Überprüfungsmessungen der Luftgüte in Kurorten durchgeführt. Um die vorherrschenden lufthygienischen Bedingungen im Orts- und Kurbereich erheben und beurteilen zu können, wurden von 27.07.1999 bis 28.09.1999(Sommermessperiode) beim"Vital Bad" Aussee und von 12.01.2000 bis 15.02.2000 (Wintermessperiode) an einem Standort im Kurpark mobile Immissionsmessungen vorgenommen. Zusätzlich wude von 06.07.1999 bis 10.07.2000 ein einjähriges integrales Messnetz betrieben.
Für den Luftschadstoff Stickstoffdioxid wurden während der Wintermessperiode aufgrund der ungünstigen topographischen und immissionsklimatischen Verhältnisse sowie der prekären Verkehrssituation im Zentrum mehrfach Grenzwertüberschreitungen nach der für die vorliegende Fragestellung relevanten Richtlinie registriert.
Hinsichtlich der weiteren Primärschadstoffe Schwefeldioxid, Schwebstaub, Stickstoffmonoxid und Kohlenmonoxid wurden, sowohl die Grundbelastung (längerfristige Mittelwerte) als auch die Spitzen- konzentrationen betreffend, während beider Messperioden keine Überschreitungen gesetzlicher Grenzwerte oder der Grenzwerte der Kurorterichtlinie festgestellt. Die Ozonwerte blieben in einem den Jahreszeiten und dem Witterungsverlauf sowie der Lage des Standortes entsprechenden Konzentrations- bereich. Der von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften empfohlene Vorsorgegrenzwert für den maximalen Halbstundenmittelwert wurde lediglich an fünf Tagen während der Sommermessungen überschritten.
Die integralen Konzentrationsmessungen bestätigen weitgehend die Ergebnisse der mobilen Messungen. Für den Schadstoff Stickstoffdioxid muss im Winterhalbjahr im gesamten zentralen Siedlungsraum von Bad Aussee temporär mit Überschreitungen der Grenzwerte der Kurorterichtlinie gerechnet werden. Für Schwefeldioxid weisen die integralen Messergebnisse auf ein allgemeines Einhalten der Vorgaben der Kurorterichtlinie hin. Hinsichtlich der Gesamtstaubdeposition zeigte sich witterungs- und vegetationsbedingt im Frühjahr eine etwas höhere Staubbelastung als in den Herbstmonaten. Der Grenzwert der Kurortericht- linie wurde an allen Messpunkten eingehalten.
Zusammenfassend ergaben die Immissionsmessungen, dass die Luftqualität in Bad Aussee im Winterhalbjahr momentan den Vorgaben, die an Luft- und heilklimatische Kurorte gestellt werden, nicht entspricht. Da neben den ungünstigen topographischen und immissionsklimatischen Verhältnissen zum allergrößten Teil der Kfz-Verkehr für die Belastungen verantwortlich ist, ist eine wirkliche Verbesserung der Immissionssituation nur durch eine großzügige Lösung der lokalen Verkehrsproblematik denkbar.