Mobile Luftgütemessungen Graz-Liebenau 2000
Die Luftgüteuntersuchungen Graz - Liebenau erfolgten auf Ansuchen der Stadt Graz aufgrund von Beschwerden der Anrainer des Stadions Liebenau bezüglich erhöhter Schadstoffbelastungen im Zuge von Großveranstaltungen im Stadion Liebenau. Um die vorherrschenden lufthygienischen Bedingungen zu erheben und beurteilen zu können, wurden im Bereich der Conrad von Ulrich Liechtenstein - Gasse nördlich des Haupteingangsbereiches des Stadions im Zeitraum vom 23. 09. bis 06.11.2000 Immissionsmessungen mittels einer mobilen Messstation durchgeführt.
Bezüglich der einzelnen Schadstoffe wurden während der Messperioden keine Überschreitungen gesetz- licher Grenzwerte registriert.
Hinsichtlich der Primärschadstoffe Schwefeldioxid, Schwebstaub und Kohlenmonoxid wurde sowohl für die Grundbelastung (längerfristige Mittelwerte) als auch die Spitzenkonzentrationen ein im innerstädtischen Vergleich durchschnittliches Konzentrationsniveau festgestellt.
Bei den vornehmlich verkehrsrelevanten Luftschadstoffen Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid wurden aufgrund der Lage des Messstandortes an einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße im Vergleich mit anderen Grazer Stationen überdurchschnittliche Belastungen registriert.
Die Ozonwerte blieben in einem der Jahreszeit und der Lage des Standortes entsprechenden Konzen- trationsbereich. Sowohl der im Immissionsschutzgesetz-Luft (BGBl. I Nr. 115/1997) festgelegte maximale Achtstundenmittelwert als auch der von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften empfohlene Vorsorgegrenzwert für den maximalen Halbstundenmittelwert wurden nicht überschritten.
Die Beurteilung der Messergebnisse hinsichtlich zusätzlicher Schadstoffbelastungen im Zuge von Veranstaltungen im Stadion Liebenau erbrachte für den Regelfall keine nachvollziehbaren Auswirkungen. Bei lufthygienisch ungünstigen Witterungsverhältnissen (windschwache Hochdrucklagen) und besonders großem Besucherandrang konnten jedoch bei den verkehrsrelevanten Schadstoffen Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid kurzfristig höhere Konzentrationen nachgewiesen werden.