Mobile Luftgütemessungen Schladming
2007-2008
In Schladming wurden in den Jahren 2007 und 2008 Immissionsmessungen mittels mobiler Messstationen an zwei Standorten durchgeführt. Ziel war einerseits die Erhebung der Luftqualität im Siedlungsgebiet (Standort Volksschule), um im Vergleich mit Daten aus dem Jahr 1992 Veränderungen durch den Bau der Fernwärmeversorgung feststellen zu können, andererseits sollte durch einen relativ verkehrsnahen Messstandort (Rotes Kreuz) der Einfluss der B320 erhoben werden.
Bezüglich der Schadstoffe Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid ergaben die Messungen keine Überschreitungen gesetzlicher Grenzwerte. Bei Feinstaub PM10 wurde der Grenzwert für das Tagesmittel gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L) während aller Messungen insgesamt ein Mal überschritten (Toleranz : 30 Überschreitungen). Der Zielwert für Stickstoffdioxid gemäß IG-L wurde eingehalten, der Zielwert für Ozon gemäß Ozongesetz wurde 7 Mal überschritten.
Die Belastung mit Feinstaub lag während aller Messungen auf ähnlichem Niveau und war in Schladming jedenfalls generell geringer als an allen zum Vergleich herangezogenen steirischen Messstationen. Während der B 320-nahen Messung 2008 wurden relativ gesehen etwas höhere Konzentrationen registriert als während der innerstädtischen Messung 2008.
Die deutliche Verbesserung der Feinstaubsituation seit den Erhebungen von 1992 dürfte in erster Linie auf die Reduktion von Einzelfeuerungen auf Festbrennstoffbasis (Kohle, alte Holzfeuerungen) durch die Errichtung eines Nahwärmeversorgungsnetzes bzw. auf Anlagenerneuerungen zurückzuführen sein. Auch Effekte des differenzierter durchgeführten Winterdienstes könnten dazu beigetragen haben.
Die Konzentrationen der Stickstoffoxide NOx und von Stickstoffdioxid NO2 waren im Vergleich mit obersteirischen Ballungsräumen durchschnittlich. Die gesetzlichen Grenzwerte für NO2 wurden jedenfalls deutlich unterschritten. Das leicht erhöhte Grundniveau dürfte doch auf den Verkehr auf der durch das Stadtgebiet führenden B 320 zurückzuführen sein, auch wenn zwischen den beiden Messstationen kein signifikanter Unterschied festzustellen war. Im Vergleich zu den Messungen von 1992 war sowohl die NOx- als auch die NO2-Belastung deutlich geringer.
Die Konzentrationen an Schwefeldioxid SO2 bewegten sich im gesamten Messzeitraum an allen zum Vergleich herngezogenen Messstationen auf einem ähnlichen, ausgesprochen niedrigem Niveau und zeigen gegenüber den Werten von 1992 sehr deutlich die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen zur Reduktion der SO2 - Emissionen.
Auch die Kohlenmonoxid CO -Konzentrationen waren unterdurchschnittlich und zeigten einen auffälligen Rückgang im Vergleich zu den Messungen 1992. Diese Verringerungen sind ähnlich wie bei SO2 maßgeblich mit den Verbesserung auf dem Hausbrandsektor (v.a. Reduktion schlecht funktionierender Festbrennstoffheizungen mit hohem Anteil unvollständiger Verbrennung) in Zusammenhang zu bringen.
Beim Sekundärschadstoff Ozon bewegten sich die Konzentrationen im Wesentlichen auf dem Niveau obersteirischer Ballungsräume. Da die Sonneneinstrahlung bei der Bildung von Ozon eine große Rolle spielt, wurden naturgemäß während der Sommermessung 2007 die höchsten Konzentrationen registriert. Der Zielwert wurde während der Messungen 7 Mal überschritten, die Informationschwelle wurde nicht erreicht. Im Raum Graz sowie in der Oststeiermark war die Belastung deutlich höher, hier wurde im Sommer 2007 auch die Informationsschwelle gemäß Ozongesetz überschritten.
Die Luftqualität in Schladming entspricht damit etwa jener in anderen Siedlungszentren
des Ennstales. Gesamtsteirisch ist diese Region ja bekanntermaßen vor allem auf Grund
der klimatologischen Bedingungen begünstigt, was sich vor allem in einem klar unterdurch- schnittlichen Feinstaub-Immissionsniveau widerspiegelt.