Sommerkondensation in Wohnräumen
Schimmelpilzwachstum in Wohnräumen ist ein weit verbreitetes hygienisches Problem mit manigfaltigen Ursachen, das eine Verminderung der Lebensqualität bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen zur Folge haben kann.
Der gegenständliche Bericht befasst sich mit dem Phänomen der Sommerkondensation. Da es zu diesem Thema noch keine bekannten Studien gibt, wurde in der Steiermark vom Amt der
Steiermärkischen Landesregierung Abteilung 15, Luftreinhaltung ein Projekt initiiert, welches dieses Phänomen anhand von 20 Fallbei- spielen entsprechend abbilden sollte. Die Wohnobjekte waren sämtlich mit einem Wärmedämmverbundsystem ausgestattet. Die Standorte der Siedlungen waren aufgrund der Landschaftsstruktur von einem höheren Feuchtigkeitsgehalt geprägt. Weitere Parallelen der Untersuchungsobjekte ergaben sich durch die Erdgeschosslage und Nordorientierung der betroffenen Räume. Im Untersuchungszeitraum vom 3.7. bis 19.9.2013 wurden Messungen des Außenklimas (Luftfeuchtigkeit, Temperatur), des Innenklimas (relative Luftfeuchte, Temperatur) sowie der Wandoberflächentemperaturen außen und innen durchgeführt. Zusätzlich wurde noch in der Raumluft die Konzentration an CO2 bestimmt. Die Außenmessungen erfolgten im Bereich jener Wand an der auch raumseitig die Messungen durchgeführt wurden. Die Datenaufzeichnungs-intervalle lagen bei 5 Minuten.
Als weitere Einflussgröße wurde das Lüftungsverhalten an - in den letzten Jahren vermehrt aufgetretenen - Hitzetagen berücksichtigt.
Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass Sommerkondensation insbesondere an Standorten
mit höherer stagnierender Außenfeuchtigkeit durchaus möglich und nachvollziehbar ist.
Neben baulichen, klimatologischen, meteorologischen und lagespezifischen Risikofaktoren ist in der Studie das Nutzungs- und Lüftungsverhalt der Bewohner als wesentlicher Parameter zu erkennen.
Vor allem an Standorten die von hoher Außenfeuchtigkeit geprägt sind, ist daher vermehrt auf das
richtige Lüftungsverhalten zu achten.