Emissionskataster Steiermark 2014
Methoden und Auswertungen
Im vorliegenden Bericht werden die Methoden und Ergebnisse des Emissionskatasters
Steiermark zum ersten Mal dokumentiert. Für die verschiedenen Verursachergruppen
bzw. Untergruppierungen wurden unterschiedlichste Emissionsmodelle entweder
neu entwickelt, adaptiert oder aus der Literatur übernommen. Der Großteil der
Emissionsberechnungen wird mit dem Emikat.at System der Fa. AIT (Austrian Institute
of Technology, Wien) durchgeführt.
Die Emissionen für die Sektoren Straßenverkehr und Energie & Industrie werden im
selbst entwickelten BEANKA System (Betriebsanlagen-Kataster) berechnet.
Bei den Stickstoffoxiden (NOx) ist der Verkehr mit etwa 50% Hauptverursacher der
Gesamtemissionen. Für Feinstaub (PM10) ergeben sich ebenfalls für den Straßenverkehr
die höchsten Emissionen, wobei der Hauptanteil auf die Aufwirbelungsemissionen
entfällt. Da in diesem Bereich die Ergebnisse der Emissionsmodelle stark streuen, ist anzumerken dass diese Emissionsfrachten mit hohen Unsicherheiten behaftet sind. Ansonsten verteilen sich die PM10 Emissionen relativ gleichmäßig auf die verschiedenen Verursachergruppen. Schwefeldioxid (SO2) ist ein Schadstoff der in den letzten Jahrzehnten eine immer geringer werdende Rolle in Bezug auf Grenzwertüberschreitungen spielt. Als Hauptverursacher scheinen hier die Sektoren Hausbrand sowie Energie und Industrie auf. Im Falle von Ammoniak (NH3), das eine wichtige Vorläufersubstanz für die Bildung von sekundären Aerosolen darstellt, zeigt sich, dass die Landwirtschaft praktisch die einzige relevante Quelle ist. Die Nicht-Methan Kohlenwasserstoffe (NMVOC) spielen in der chemischen Bildung von Ozon (O3) eine bedeutende Rolle und werden entsprechend den Berechnungen im Emissionskataster Steiermark zum überwiegenden Teil aus biogenen Quellen (Nadel- und Laubwälder) im Sommerhalbjahr emittiert.
Als Ergänzung und Verbesserung des bereits in einem hohen Detailierungsgrad vorliegenden Emissionskatasters ist zum Einen auf dem Sektor der Industrie- und Gewerbeemissionen die Erfassung der noch ausständigen Klein und Mittelbetriebe geplant, zum Anderen die Aktualisierung des Hausbrandkatasters, der derzeit noch auf Daten aus dem Jahre 2001 basiert.
Für diesen Bereich werden ab 2015 in der - derzeit im Aufbau begriffenen - Heizungsdatenbank Steiermark regelmäßig aktuelle Daten zu Verfügung stehen.