Windfeldbibliothek Steiermark
Bezugsjahr 2015
Der vorliegende Bericht beschreibt die Methoden und Ergebnisse der Windfeldberechnungen für die Steiermark für das Bezugsjahr 2015. Windfelder sind eine wesentliche Grundlage um Ausbreitungsrechnungen für Luftschadstoffe unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse durchführen zu können. Ausbreitungsrechnungen haben für die Beurteilung bzw. Wahrung des Anrainerschutzes in behördlichen Genehmigungsverfahren eine wesentliche Bedeutung erlangt. Da derartige Berechnungen, insbesondere die Windfeldberechnungen, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, entstand die Idee Windfeldbibliotheken anzulegen, die jedem Amtssachverständigen zur Verfügung stehen und in der Folge den Zeitaufwand für Genehmigungs- und Überprüfungsverfahren erheblich verringern.
Die Simulationen wurden in Zusammenarbeit mit der Forschungsgemeinschaft für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik an der TU-Graz auf mehreren Workstations abgearbeitet. Insgesamt betrug die Simulationszeit dennoch mehrere Monate. Die notwendigen meteorologischen Daten wurden von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle Steiermark, für dieses Projekt zur Verfügung gestellt. Diese beiden Institute verfügen daher über die vollen Rechte, die berechneten Windfelder gegebenenfalls an Dritte weiterzugeben.
Nach Analyse der gemessenen Luftschadstoffkonzentrationen im Steirischen Luftgütemessnetz und der Verfügbarkeit der notwendigen meteorologischen Eingangsparameter, konnte das Jahr 2015 als ein für luftreinhaltetechnische Fragestellungen geeignetes Bezugsjahr gewählt werden.
Insgesamt standen 68 Windmessstationen aus dem Luftgütemessnetz des Landes Steiermark und der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), Regionalstelle Steiermark, für die Auswahl passender Strömungssituationen (Match-to-Observation Algorithmus) und für die Evaluierung der Modellergebnisse zur Verfügung. Messstationen, welche durch Gebäude oder Bewuchs offensichtlich beeinflusst sind, wurden nicht verwendet.
Aufgrund der verbesserten Methodik konnte die Übereinstimmung zwischen Messungen und Modellergebnissen erhöht werden. Im Mittel über alle Stationen beträgt die Abweichung zwischen Messung und Modellrechnung für die jahresdurchschnittliche Windgeschwindigkeit nur 0,10 m/s, für die Tal- und Beckenstationen liegt sie sogar noch deutlich darunter bei nur 0,02 und 0,04 m/s. Der mittlere Fehler bzgl. der Häufigkeit der einzelnen Windrichtungssektoren (22,5°) liegt bei 2,9 % für alle Stationen.