Nasse Deposition im Land Steiermark
Oktober 2016 - September 2017
Die Zielsetzungen des Projektes waren die Untersuchung der Ionenkonzentration im Niederschlagswasser, sowie die Bestimmung der Ioneneinträge durch Niederschlagswasser. Dabei wurden die jahreszeitliche Variabilität (Saisonalität) und für die Hauptkomponenten (S- und N- Verbindungen) auch das Langzeitverhalten (Trends) beschrieben. Durch Datenvergleich mit weiteren Bundesländern konnte auch die räumliche Variabilität im Bundesgebiet dargestellt werden.
Die an 4 Niederschlagsmessstellen (Arnfels, Grundlsee, Hochgrößnitz,Masenberg) gesammelten und gemessenen Proben konnten, wenn nötig (Niederschlagsmengen >30mm) durch Daten der automatischen Niederschlagsmessung der jeweiligen Station ergänzt werden. Der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit und der Ionengehalt der Niederschlagsproben (NH4+-,Na+-, K+-, Ca2+-, Mg2+-, Cl--, NO3-- und SO42-- Konzentrationswerte) wurden im Labor des Instituts für Chemische Technologien und Analytik bestimmt. Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 371 Niederschlagsproben gesammelt und analysiert.
In der gegenständlichen Untersuchungsperiode wurden in der Steiermark je nach Messstelle etwa 2 kg S/ha und zwischen 5 und 8 kg N/ha durch nasse Deposition eingetragen.
Sowohl die Konzentrationswerte der Proben als auch die Niederschlagsmengen streuen sehr stark, wobei hohe Werte in beiden Fällen sehr selten sind. Dennoch liefern einzelne ergiebige Niederschlagsereignisse einen großen Beitrag zum gesamten Ioneneintrag. Betrachtet man die Tage mit den höchsten Niederschlagsmengen, so bewirkten in der Steiermark 2016/17 im Schnitt 8-20% der Niederschlagsereignisse bereits zwischen 33 und 54% der deponierten Ionenmenge. Der Ioneneintrag durch nasse Dposition erfolgte dementsprechend im Jahresverlauf schubweise.
Seit Beginn der Messungen im Jahre 1997 sind sowohl für die Konzentrationswerte als auch für den Stoffeintrag von Sulfat an allen Stationen in der Steiermark signifikant rückläufige Trends zu erkennen, was auf die rückläufigen Emissionen von Schwefeldioxid in Österreich und vielen Nachbarländern zurückzuführen ist. Für die Komponenten Nitrat und Ammonium ist dies weder für die Konzentrations-, noch für die Depositionswerte der Fall.
Der Vergleich der Messungen in der Steiermark mit weiteren Ergebnissen aus Österreich zeigt, dass die Konzentrationswerte für Sulfat und Nitrat im Osten beziehungsweise im Norden Österreichs tendentiell höher sind als im Westen und Süden. Für Ammonium trifft dieser Trend nicht zu, hier sind lokale Beeinflussungen stärker wirksam, was zu einem uneinheitlichen Verteilungsmuster der Konzentrationswerte führt. Die räumliche Verteilung der Depositionswerte ist stark von den Niederschlagsmengen (z.B. ergiebige Niederschläge am Rand der Alpen) geprägt.