Evaluierung der VBA-Umwelt-Steiermark
Betriebszeitraum 2021
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der Evaluierung der VBA-Umwelt Steiermark gemäß VBA-Verordnung- IG-L vom 31.10.2007 für den Betriebszeitraum vom 01.01.2021 bis 31.12.2021 zusammengefasst. Es wurde, getrennt für die vier Teilkorridore Ost, West, Süd und Nord, überprüft, ob der Algorithmus spezifikationsgemäß geschaltet hat, und die geforderte Maßnahmenwirksamkeit erreicht wurde.
Nach Analyse und Plausibilitätsprüfung der für den Algorithmus verwendeten Eingangsparameter aus den Bereichen Meteorologie, Verkehr und Luftgüte, wurden die Datenausfälle und Schalthäufigkeiten statistisch ausgewertet und die daraus resultierende Maßnahmenwirksamkeit ermittelt. Die eingesparten Emissionen und die Auswirkungen auf den NOx-Immissionsbeitrag wurden berechnet.
Auf Basis der Ergebnisse wird die eventuell notwendige Änderung des Algorithmus für den zukünftigen Betrieb überprüft.
Hinsichtlich der meteorologischen Eingangsdaten (Windgeschwindigkeit, Kalmenhäufigkeit..), die einen maßgeblichen Einfluss auf die Schaltung der VBA Anlage haben, waren bei den Aufpunkten Ost, Süd und West die Änderungen gegenüber dem Betriebsjahr 2020 sehr gering. Für den Korridor Nord ergab sich ein leichter Anstieg der niedrigen Windgeschwindigkeits- klassen.
Die prognostizierten Verkehrsdaten weisen in allen Teilkorridoren nach den (Covid-Pandemie bedingten) relativ großen Rückgängen des Verkehrsvolumens 2020 wieder durchwegs mehr Verkehr gegenüber dem letzten Evaluierungszeitraum auf. Bei den Zählquerschnitten im Teilkorridor Nord hat die Verkehrsbelastung um ca. 12% zugenommen, im Teilkorridor Ost um ca. 11% und im Teilkorridor Süd um ca 18%. Im Teilkorridor West wurden aufgrund einer Baustelle für den Großteil des Jahres keine Verkehrsdaten übertragen, so dass keine repräsentativen Vergleichswerte für das Jahr 2021 verfügbar sind.
Die PM10-Messdaten ergaben im Vergleich mit 2020 an den Messstationen Graz-Ost, Judendorf-Süd, Leibnitz und Gratwein eine geringfügig höhere PM10 - Belastung, an der Messstation Graz-Süd war die Belastung leicht gesunken.
Die Datenverfügbarkeit war für das Modul 1 (PM10-Messungen) in allen vier Teilkorridoren etwas höher als im Evaluierungszeitraum 2020, ebenso für das Modul 2 (Verkehrsdaten und meteorologische Daten), außer im Korridor West (baustellenbedingte Datenausfälle in der zweiten Jahreshälfte).
Die höchste Anlagenschalthäufigkeit wurde im Korridor Nord erreicht (36%), gefolgt von den Korridoren Ost (33,3%), Süd (26,3%) und West (12%).
Die Schalthäufigkeit hat in allen vier Korridoren gegenüber dem letzten Evaluierungszeitraum zugenommen. Grund dafür ist das im Jahre 2021 wieder höhere Verkehrsaufkommen, sowie im Korridor West eine Baustelle.
In allen vier Korridoren war in den Sommermonaten praktisch nur das Modul 2 für die Aktivierung des Tempolimits verantwortlich. In den Wintermonaten bewirkt die erhöhte Luftschadstoffbelastung, dass zusätzlich aufgrund des Modul 1 ein Tempolimit aktiviert wird.
Im Tagesverlauf zeigen sich die höchsten Schalthäufigkeiten in allen Korridoren während den Verkehrsspitzen. In den Nachtstunden wurden deutlich niedrigere Schalthäufigkeiten erreicht.
Auf Basis der Verkehrsdaten und der Schalthäufigkeiten wurde die Emissionsreduktion in allen vier Korridoren berechnet. Insgesamt wurden im gesamten VBA Gebiet im Evaluierungszeitraum 9% der NOx-Emissionen der Pkws und 6,9% der PM-Auspuffemissionen der Pkws eingespart. Außerdem wurde der Kraftstoffverbrauch der Pkws um 4,4% reduziert.
Die geforderte Maßnahmenwirksamkeit von 75% bezogen auf ein statisches ganzjähriges Tempolimit wurde in keinem Teilkorridor erreicht. Bezogen auf ein statisches Tempolimit während des Winterhalbjahres wurde die Maßnahmenwirksamkeit von 100% in den Korridoren Nord, Ost und Süd erreicht. Im Korridor West ist die berechnete Maßnahmenwirksamkeit sehr gering, da aufgrund einer längeren Baustelle keine Verkehrsdaten übertragen wurden, und die VBA Anlage nicht aktiv war.
Da die geforderte Maßnahmenwirksamkeit von 100% bezogen auf ein statisches Tempolimit während des Winterhalbjahres in den Teilkorridoren Nord, Ost und Süd erreicht wurde, ist für diese Korridore keine Anpassung der Schwellenwerte notwendig.
Für den Korridor West ist aufgrund von Datenausfällen keine Überprüfung des Algorithmus für das Jahr 2021 möglich. Die Schalthäufigkeiten von Januar bis April 2021 deuten aber darauf hin, dass die geforderte Maßnahmenwirksamkeit erreicht werden kann.