Projekt SaLu_T
Erhebungen der Geruchs- und Ammoniakimmissionen in der Umgebung eines Tierwohlstalls für die Schweinemast
Das Projekt SaLu_T - Saubere Luft in der Tierproduktion befasst sich mit Maßnahmen und Technologien zur Minderung der Emissionen und zur Erhöhung des Tierwohls in der landwirtschaftlichen Praxis. Ein Hauptaugenmerk bei diesem Projekt liegt auf der Reduktion der Ammoniakemissionen (NH3), was besonders auch im Hinblick auf die Erfüllung der NEC-Richtlinie [NEC 2016] von Bedeutung ist. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Erprobung des ersten emissionsarmen Tierwohlstalls für Mastschweine in Österreich, der technisch in den Bereichen Tierhaltung und Emissionen neue Wege geht. Die Verbindung von Emissionsminderung und Optimierung der Produktion wird durch den Einsatz moderner Techniken und deren Evaluierung durch mehrere Forschungsteams erarbeitet. Durch die Emissionsreduzierung werden auch Geruchsemissionen positiv beeinflusst. Die wissenschaftliche Gesamtleitung liegt in den Händen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Weitere Projektpartner sind die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, die Fa. Schauer Agrotronic GmbH, die Fa. Lorber & Partner, die Fachstelle für Tierhaltung und Tierschutz, der TÜV Austria, die Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft sowie die Medizinische Universität Graz. Betreiber des Tierwohlstalls ist die Fam. Neuhold in Leitersdorf in der Südsteiermark.
Auf Basis von Geruchserhebungen nach EN16841-1 und Passivsammlermessungen von Ammoniak wurden Emissionsfaktoren für einen mit modernsten Techniken ausgestatteten Tierwohlstall ermittelt. Die Emissionsfaktoren, welche auf Basis von Ausbreitungsrechnungen mit dem Modell GRAL ermittelt wurden, lagen signifikant niedriger als die Basisfaktoren, die derzeit in der Steiermark in Genehmigungsverfahren für Mastschweine angewendet werden. Für Geruch wurde ein Faktor von 8 GE/GVE/s ermittelt, was nahezu eine 95%ige Reduktion gegenüber dem Standardfaktor von 140 GE/GVE/s bedeutet. Der entsprechende Faktor für Ammoniak beträgt 0,73 kg/TP/a was einer Reduktion um rund 80% gegenüber dem Standardfaktor von 3,64 kg/TP/a entspricht. Die massiven Emissionsreduktionen gegenüber konventioneller Stalltechnik mit Vollspaltenboden, einphasiger Fütterung und geschlossenem Stall sind im Wesentlichen auf folgende emissionsmindernde Maßnahmen in der Stall- und Fütterungstechnik zurückzuführen:
Multiphasenfütterung
Außenklima/Offenfrontstall
Minimierung der Kotflächen
Kot-Harn Trennung
Die eingesetzte Untersuchungsmethodik auf Basis von Immissionserhebungen in der Umgebung des Stalls und Ausbreitungssimulationen erlaubt es nicht, dass die festgestellten Emissionsreduktionen den einzelnen Techniken direkt zugeordnet werden können.