Windfeldbibliothek Steiermark
Bezugsjahr 2017

Der vorliegende Bericht beschreibt die Methoden und Ergebnisse der Windfeldberechnungen für die Steiermark für das Bezugsjahr 2017. Mit der mittlerweile dritten Windfeldbibliothek für die Steiermark (bisherige Bezugsjahre 2010 und 2015) konnte wiederum eine bedeutende Qualitätssteigerung erreicht werden. Die Basis lieferten intensive Forschungstätigkeiten im Referat Luftreinhaltung am mesoskaligen Modell GRAMM-SCI zwischen 2019 und 2022.
Die Windfelder dienen in erster Linie dazu, Ausbreitungsrechnungen für Luftschadstoffe unter Berücksichtigung der topographischen Verhältnisse sowie der Landnutzung durchführen zu können. In verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen sind Nachbarrechte in Bezug auf Luftschadstoff- und Geruchseinwirkungen verankert. Um hierüber Aussagen treffen zu können, werden in der Regel Ausbreitungsrechnungen mit numerischen Modellen durchgeführt. Trotz der ständigen Verbesserungen bezüglich verfügbarer Rechnerleistungen, sind Windfeldberechnungen immer noch extrem aufwändig. Insgesamt betrug die Simulationszeit für die vorliegende Windfeldbibliothek fünf Monate auf mehreren Rechnern.
Die meteorologischen Rohdaten wurden dankenswerter Weise von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Regionalstelle Steiermark, zur Verfügung gestellt.
Eine Analyse der gemessenen Luftschadstoffkonzentrationen im steirischen Luftgütemessnetz der letzten sechs Jahre und der Verfügbarkeit der notwendigen meteorologischen Eingangsparameter ergab, dass 2017 ein geeignetes Jahr ist, um als Basis für die meisten Fragestellungen der Luftreinhaltung zu dienen.
Es zeigt sich, dass aufgrund der verbesserten Methodik die mittleren Fehler bei Windgeschwindigkeit und Windrichtung, für 16 Sektoren, weiter reduziert werden konnten.
Im Mittel über alle Stationen beträgt die Abweichung zwischen Messung und Modellrechnung für die jahresdurchschnittliche Windgeschwindigkeit nur 0,19 m/s. Eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu den bisher verfügbaren Windfeldbibliotheken ist bei den Hügel- und Bergstationen erkennbar. Damit ist prinzipiell eine Anwendung der Windfeldbibliothek zur Abschätzung von Windenergiepotentialen denkbar.