Nasse Deposition im Land Steiermark
Jänner - Dezember 2023
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse der im Zeitraum Jänner 2023 bis Dezember 2023 in der Steiermark durchgeführten Messungen zur Nassen Deposition präsentiert. Ziel der Untersuchungen ist das Monitoring der Konzentrationswerte anorganischer Ionen und des pH-Wertes im Niederschlagswasser. So können die Stoffeinträge durch die Nasse Deposition bestimmt werden.
Dabei wurden die jahreszeitliche Variabilität (Saisonalität) und für die Hauptkomponenten (S- und N- Verbindungen) auch das Langzeitverhalten (Trends) beschrieben. Durch Datenvergleich mit weiteren Bundesländern konnte auch die räumliche Variabilität der untersuchten Parameter im Bundesgebiet dargestellt werden.
Die an 4 Niederschlagsmessstellen (Arnfels, Grundlsee, Klöch, Masenberg) gesammelten und gemessenen "wet-only"- Niederschlagsproben konnten, wenn nötig (bei Niederschlagsmengen >30mm) durch Daten der automatischen Niederschlagsmessung der jeweiligen Station ergänzt werden. Der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit und der Ionengehalt der Niederschlagsproben (NH4+-,Na+-, K+-, Ca2+-, Mg2+-, Cl--, NO3-- und SO42-- Konzentrationswerte) wurden im Labor des Instituts für Chemische Technologien und Analytik der TU Wien bestimmt. Insgesamt wurden im Untersuchungszeitraum 386 Niederschlagsproben gesammelt und analysiert. Anzumerken ist, dass der WADOS an der Messstelle Grundlsee nur bis inklusive August in Betrieb war.
Die im Jahr 2023 bestimmten Konzentrationswerte und Einträge von Ammonium-Stickstoff, Nitrat-Stickstoff und Sulfat-Schwefel zeigen nur geringe Änderungen zu den Ergebnissen der Vorjahre. In der gegenständlichen Untersuchungsperiode wurden in der Steiermark je nach Messstelle zwischen 1,2 und 2,8 kg S/ha und zwischen 3,6 und 6,3kg N/ha durch nasse Deposition eingetragen.
Sowohl die Konzentrationswerte der Proben als auch die Niederschlagsmengen streuen sehr stark, wobei hohe Werte in beiden Fällen sehr selten sind. Dennoch liefern einzelne ergiebige Niederschlagsereignisse einen großen Beitrag zum gesamten Ioneneintrag. Betrachtet man die Tage mit den höchsten Niederschlagsmengen (>16 mm) , so bewirkten in der Steiermark im Schnitt 13 bis 24 % der Niederschlagsereignisse bereits 41 bis 64 % der deponierten Niederschlagsmenge. Der Ioneneintrag durch nasse Dposition erfolgte dementsprechend im Jahresverlauf schubweise.
Für die seit Beginn der Messungen im Jahre 1998 betriebenen Stationen (Arnfels, Grundlsee, Masenberg) sind sowohl für die Konzentrationswerte als auch für den Stoffeintrag von Sulfat an allen Stationen in der Steiermark signifikant rückläufige Trends zu erkennen, was auf die rückläufigen Emissionen von Schwefeldioxid in Österreich und vielen Nachbarländern zurückzuführen ist. Für die Komponente Ammonium zeigte sich sowohl bei den Konzentrations- als auch bei den Depositionswerten kein einheitliches Bild. Nur in Masenberg wurde ein signifikant fallender Trend der Konzentrationswerte ermittelt. Für Nitrat sind die Konzentrationen an allen drei Stationen rückläufig. Die Depositionswerte von Nitrat sind nur an den Messstellen Grundlsee und Masenberg signifikant abnehmend. Die Stoffeinträge für die im Jahr 2022 errichtete Station Klöch sind mit den Verhältnissen in Arnfels gut vergleichbar. Die Konzentrationswerte einzelner Ionen liegen geringfügig höher.
Wie schon in den Jahren davor blieb der Stickstoffeintrag durch nasse Deposition, an allen Messstationen unter dem Grenzwert (10 kg/ha/a) für sensible Ökosysteme gemäß dem Konzept der Critical Loads.
Sowohl der Schwefeleintrag als auch der Stickstoffeintrag ist mit Ergebnissen aus weiteren Bundesländern gut vergleichbar, wobei die räumliche Verteilung der Depositionswerte stark von den Niederschlagsmengen geprägt ist.