Klimaregion Gesäuse
G.6 Gesäuse mit Teilbecken Johnsbach
Charakteristik
Das Gesäuse zeichnet sich durch eine markante Abschirmung durch das Relief mit einer Reliefenergie von 1500 m und mehr aus, was bei der engen Talanlage eine ausgesprochene Windarmut verursacht.
Wir finden im Gesäuse deshalb ein Schluchtklima vor, das sich in gedämpften Temperaturextremen (geringere aperiodische Tagesschwankung), scharfen Kontrasten in der Besonnung (Beschattung bestimmter Abschnitte) und damit auch in der Schneedeckendauer ausdrückt.
Temperatur
Speziell im Winterhalbjahr dürften die Temperaturmaxima deutlich unter jenen im zentralen Ennstal bleiben. Die Temperaturminima nehmen gemäß den Messfahrtdaten deutlich in Richtung Hieflau zu. Hieflau selbst ist demnach auffällig wenig frostgefährdet, was sich auch in Mittelwerten äußert (Jänner: Hieflau -2,1 °C, Admont -4 °C; Frosttage: Hieflau 102,4, Admont 137,9). Die thermische Begünstigung von Hieflau kommt auch im Jahresmittel gut zum Ausdruck (7,7 °C gegenüber 6,6 °C in Admont).
Niederschlag
Hinsichtlich der Niederschläge ist eine markante Zunahme von West nach Ost typisch (Admont 1162,1 mm, Hieflau 1583,8 mm). LawinengefährdungDas überaus steile Relief in Verbindung mit oft ergiebigen Schneefällen ruft eine recht große Gefährdung durch Lawinen hervor, vor allem im östlichen Teil.
Wind
Thermisch betrachtet verhält sich das Johnsbachtal etwas anders als die Schlucht (stärkere tageszeitliche Gegensätze). Auch die Durchlüftung ist gegenüber dem Gesäuse erhöht. Die Inversionsgefährdung ist geringer als im zentralen Ennstal, aber höher als im Gesäuse.