ORTSBILD BAD AUSSEE
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
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VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
24.02.1986 | 18 | 5 | 1986 | 12.03.1986 |
Bad Aussee gehört zu den ältesten Siedlungen der Steiermark. Erste Spuren der Besiedelung dieses Gebietes finden sich in der Salzofenhöhle im Toten Gebirge.
Den Nachweis einer römischen Besiedelung bezeugen Funde aus dem Kammerhofgarten. Die gesicherte Geschichte des später größten innerösterreichischen Salzwerkes setzt mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1147 ein. Der Markt Bad Aussee liegt in einem eiszeitlich überprägten Becken am Zusammenfluss der Grundlseer- und Altausseer Traun.
Geschichtlich entwickelte sich ein oberer und unterer Markt. Der obere Markt östlich der Grundlseer Traun ist durch die Kirchsiedlung und den Meranplatz geprägt, der untere Markt im Zwickel der beiden Flüsse umfasst die Hauptstraße und den etwas höher gelegenen Chlumetzkyplatz.
Von den Großformen der Besiedelung ausgehend, lassen sich vier Grundtypen der Bebauung unterscheiden:
- Der städtische Kernbereich mit historisch und baukünstlerisch wertvollen Objekten (Kirchen, öffentliche Gebäude, Bürgerhäuser) zählt zu den bedeutendsten Ensemblen in der Steiermark.
- Die bodenständigen Haus- und Gehöftanlagen der Bauern und Arbeiter (Nebenerwerbsbauern), der Staatsbetriebe (Saline und Bundesforste) und des lokalen Gewerbes, welche unter Verwendung der am Ort verfügbaren Baustoffe - überwiegend Holz, Stein und Mörtel - errichtet worden sind. Sie beherrschen weitgehend die Siedlungen in der Flur oder die Ränder der Ortschaften.
- Ferienhäuser und Bauten der Hotellerie, vorwiegend aus der Zeit der Monarchie, die als Typus im gesamten Salzkammergut vertreten sind.
- Neubauten (ab ca. 1960) in den unterschiedlichsten Stilformen, teilweise um Anpassung bemüht, häufig aber auch ohne jede Beziehung zur gebauten Nachbarschaft. Daraus folgt eine nachteilige Wirkung auf die Silhouette des Marktes und die unmittelbare Umgebung des Kurgebietes.
Eine Sonderstellung nehmen die Ferienhaus- und Ferienwohnanlagen (Apartments) ein, deren bauliche Präsenz bisher in einem vertretbaren Rahmen geblieben ist.
Die Abgrenzung des Schutzgebietes ist ident mit der vom Bundesdenkmalamt im Baualtersplan dargestellten schützenswerten Zone vom Juli 1974:
- im Norden durch die Gartengasse und Grundlseer-Traun;
- im Osten durch die Kirchenanlage St. Paul, einschließlich Grundstück 270;
- im Süden durch den Verbindungsweg Radling-Straße/Grundlseer-Traun sowie die Grundlseer- und Altauseer Traun unter Einschluss des alten Kornmittelhauses;
- im Westen durch die Altausseer-Landesstraße.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
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