ORTSBILD FELDBACH
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
||||
VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
18.07.1983 | 52 | 17 | 1983 | 18.08.1983 |
Die Stadt Feldbach liegt im breiten Talboden der Raab. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1188 zurück, 1265 wird sie als landesfürstlicher Markt bezeugt. Herzog Rudolf der Stifter verlieh 1362 Feldbach das Stadtrecht. Dieses wurde jedoch nicht wirksam, obwohl der damit zusammenhängende Bau der Umfassungsmauer begonnen wurde. Die Stadtmauer wurde erst in der ersten Hälfte des 17. Jhdt. fertiggestellt. De facto blieb Feldbach Markt. Die endgültige Stadterhebung erfolgte 1884. Als Grund für den befestigten Tabor als auch für die geschlossene befestigte Stadtanlage mit 3 Haupttoren, ist die Lage im Grenzgebiet anzusehen.
Das Ortsbild ist von außen her durch die Lage im Talboden von zwei Bereichen aus zu erfassen. Von den flankierenden Hügelketten kann einerseits von mehreren Seiten die gesamte Stadt von oben her eingesehen werden, andererseits ist die Wahrnehmung der Stadtsilhouette durch die ebene Tallage weithin möglich.
Der Stadtkern als der wesentlichste Bereich des Schutzgebiets wird von einer planmäßigen Marktsiedlung gebildet. Diese besteht aus einem Dreieckplatz und einem parallel dazu verlaufenden Straßenzug, der ursprünglich die Ausfallsstraßen im Norden und Süden verbunden hat. Erwähnenswert ist die mittelalterliche, jedoch seit Ende des 19. Jhs. mehrmals veränderte Anlage von Pfarrkirche und Tabor. Ferner ist noch auf den Torbau aus der Zeit der Marktbefestigung im Südwesten des Hauptplatzes sowie auf das in der Mitte des 17. Jhdt. errichtete Franziskanerkloster, das außerhalb des Marktes gebaut wurde, als prägende Elemente hinzuweisen. Es finden sich auch Reste der Befestigung in der Art von Sternbastionen zwischen dem Grazer- und dem ehemaligen Ungar-Tor. Dies ist an der im letzten Viertel des 19. Jhs. errichteten Ringstraße in Parzellengrenzen erkennbar.
Im Stadtkern findet man eine durchwegs geschlossene Verbauung. Die Häuser sind meist zweigeschossig, mit schlichten, zum Teil erneuerten Fassaden. Die geschlossene Verbauung ist teilweise aufgebrochen, um Platz für Solitärbauten des 19. Jhs. zu machen, wie z.B. die Musikschule, die Sparkasse, aber auch Villen in der Schillerstraße. Markant sind die verschiedenen Hinterhöfe, die großteils noch nicht verbaut sind und an die Nutzung als Ackerbürgerhäuser erinnern. Ein wesentliches Charakteristikum von Feldbach ist das Erscheinungsbild von oben, d.h. die Dachlandschaft in ihrer Form, Farbe und Struktur. Die Raab mit ihren Ufern, die Alleen in der Franz-Josef-Straße und der Ringstraße, der Park und die Hofbepflanzungen der Hausgärten im Anschluss an die Bürgerhäuser, prägen das Ortsbild.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
- STADTGEMEINDE FELDBACH (Homepage)
- LUFTBILD (digitaler Atlas)