ORTSBILD GRATWEIN
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
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VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
05.03.1094 | 47 | 11 | 1984 | 13.08.1984 |
Gratwein, einer der ältesten Märkte des Bezirkes Graz-Umgebung, wurde bereits 1136 urkundlich erwähnt und erhielt schon im Jahre 1479 das Marktrecht. Der Markt mit über 3.000 Einwohnern hat einen alten, gewachsenen Ortskern, welcher vom Schirningbach durchquert wird und um einen Marktplatz gruppiert ist. Gegen die höher liegende Pfarrkirche, eine der ältesten Urpfarren des Landes (urkundlich erstmals 1188 erwähnt), ist der Ort dicht verbaut.
Der Ortskern liegt in einer Talsohle und die anschließenden nördlichen und südlichen Ortsteile auf Hangterrassen, welche in den Hörgashügel bzw. in den Kugelberg übergehen. In östlicher Richtung wächst der Ort sich verbreiternd in das ebene Straßenglerfeld.
Die flächenkleinste Gemeinde des Bezirkes (ca. 455 ha, davon ca. 135 ha Waldfläche) hat genau abgegrenzte Strukturgebiete. An der Westseite befinden sich bewaldete Hügel mit angrenzenden land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen. An der Ostseite des Ortes, zwischen Mur und Eisenbahnlinie, liegt die Gewerbe- und Industriezone.
Der geschlossene Ortskern besteht großteils aus zweigeschossigen Bürgerhäusern, in welchen Einzelhandels- bzw. Kleingewerbebetriebe untergebracht sind. Die einzelnen Objekte, im Besonderen im Bereich des Marktplatzes, der Kirchengasse und am Beginn der Ausfallsstraßen, bilden in ihrer Gesamtheit ein bewegtes Bild, welches durch keine größeren störenden Bauten beeinträchtigt wird. Viele Objekte sind jedoch renovierungsbedürftig und es müssten dabei verschiedentliche Detailrückführungen unternommen werden.
Die Schutzgebietsabgrenzung Gratweins kann in zwei zusammenhängende Teilgebiete eingeteilt werden:
- Den Ortskern
mit dem Marktplatz, der Kirchengasse bis hinauf zur Kirche und dem Beginn der Ausfallsstraßen. Es ist das älteste und geschlossenste Gebiet Gratweins.
- Die Randgebiete
Diese sind in weiterer Folge die Ausfallsstraßen bis zur Auflösung der Geschlossenheit und die erhöhten Gebiete im Bereich der Schul- und Villengasse, welche parallel zum Hauptplatz verlaufen. Die Bahnhofstraße ist gekennzeichnet durch Bauten aus der Zwischenkriegszeit und durch nicht störende Neubauten. Im Gebiet zwischen Kirche und Bahnhofstraße liegt ein großer Einzelbesitz mit einem kleinen Waldstück und einer Parkanlage. Er kann als Schutzgebiet zwischen neuer Umfahrungsstraße und Eisenbahnlinie angesehen werden.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
- MARKTGEMEINDE GRATWEIN (Homepage)
- LUFTBILD (digitaler Atlas)