ORTSBILD NIEDERWÖLZ
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
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VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
17.10.1988 | 30 | 8 | 1989 |
28.04.1989 |
Wie bei vielen derartigen Adelshöfen, die meistens älter sind als die erst seit dem Ende des 11. Jhs. allmählich entstandenen Höhenburgen, hat die hier ansässige Adelsfamilie eine Kapelle oder Kirche erbaut, die als ihre Eigenkirche galt. Solche Eigenkirchen hatten jedoch in dieser Zeit meistens kein Pfarrrecht, sondern durften nur von den Edelhofbewohnern benützt werden. Der Bestand solcher Eigenkirchen bzw. -kapellen kann für dieses Gebiet bereits im 10. und 11. Jh. nachgewiesen werden: Baumkirchen (935), Tiefenbach/Allerheiligen (1075), St. Lambrecht, Mariahof (vor 1066) und Scheifling (vor 1100). In diesem Zeitraum dürfte auch die Maximilianskirche entstanden sein, wodurch das legendäre Datum der Kirchenweihe im Jahre 1027 a.D. durchaus eine annähernde Wahrscheinlichkeit gewinnt.
Im Zuge einer Neuorientierung des Pfarr- und Kirchenwesens wurde die Kirche eine Filiale von Pöls bzw. St. Lorenzen, während der Stammsitz der Welzer nach 1300 geteilt wurde, nachdem die Familie allmählich begann, sich zu verzweigen. Im 15. Jh. schließlich gelangten die Teile des ehemaligen Edelsitzes in bäuerliche Hände. Damit war die mittelalterliche Entwicklung des Dorfes abgeschlossen, abgesehen davon, dass sich das Erscheinungsbild des Ortes bis in das vorige Jh. durch Hofteilungen, Zukäufe oder kleine An- und Neubauten leicht verändert hat.
Von den Hügeln rund um Niederwölz kann man den Ort gut einsehen, d.h. der Dachstruktur muss ein besonderer Stellenwert beigemessen werden. Die Dachlandschaft ist durch klare, einfache Dachkörper geprägt. Trotz der Vielfalt der Firstrichtungen wirkt die Dachstruktur nicht ungeordnet.
Die Abgrenzung des Schutzgebietes von Niederwölz verläuft im Norden entlang des Gemeindeweges zu den beiden Gehöften im Bereich Mayerfeld, von dort den Hügel einschließend bis zur alten Bundesstraße. Im Osten dient die Grenzwahl einerseits der Bewährung des Blickes auf das innere Ortsbild und auf die Dachlandschaft.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
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