ORTSBILD ST. LORENZEN IM MÜRZTAL
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
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VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
28.09.1981 | 118 | 29 | 1981 | 21.12.1981 |
In der Hauptdominante der Kirche (860 bzw. 925 urkundlich bezeugt) kommt die geschichtliche Bedeutung dieser ältesten Pfarre des Mürztales zum Ausdruck, während das Schloss Oberlorenzen als Ausdruck weltlicher Grundherrschaft dazu in einem städtebaulichen Spannungsverhältnis steht.
Der historische Ortskern hat keine ausgeprägte Strukturrichtung (Haufendorf-Charakter), lediglich entlang des Stollingbaches entwickelte sich eine topographisch bedingte abschnittsweise Nord-Süd-Orientierung. Im Gegensatz zu der für den Ortskern typischen Vielfalt der Parzellen- und Gebäudestruktur weisen einzelne nach 1945 erfolgte Siedlungsentwicklungen zumeist eine dem Straßenverlauf folgende Ausrichtung auf, die in einem spürbaren Gegensatz zum alten Ortskern steht.
Dort überwiegen das Steil- und Krüppelwalmdach, das vorherrschende Material ist Ziegel, die Farbe rot, bei den renovierten Altobjekten Schloss Oberlorenzen mit den dazugehörigen Wirtschaftsgebäuden und der Post wurde Asbestzementschieferdeckung vorwiegend in grauer, vereinzelt auch in roter Farbe verwendet. Insgesamt gilt für den alten Ortskern eine Ausgewogenheit zwischen den Materialien Ziegel und Asbestzementschiefer, sowie den Farben rot und grau.
Bei den nach 1945 neu errichteten Gebäuden überwiegen flachere Dachneigungen (um 30 Grad) sowie die Materialien Asbestzementschiefer und Wellasbestzement in grauer Farbgebung.
Der alte Ortskern liegt eingebettet inmitten von landwirtschaftlich genutztem Freiland und Obstgärten, die in Form von Grünzügen gliedernd an verschiedenen Stellen bis in die relativ geschlossene städtebauliche Struktur hineinführen. Eine wesentliche Rolle für das Gesamtbild stellen auch die einzelnen, oft unmittelbar an die gebaute Struktur anschließenden Obstgärten dar, weil sie ebenfalls struktur- und raumbildend wirken. Daneben haben diese Obstgärten noch eine wichtige Bedeutung für die Erhaltung der Blickbeziehungen zur Kirche und zum Schloss bzw. zu den Platzräumen.
Das Schutzgebiet umfasst den Ortskern mit dem Schloss Oberlorenzen.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
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