ORTSBILD WIES
Rechtskräftiges Ortsbildschutzgebiet |
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VO-Datum | LGBl.Nr. | Stück | Jahr | Verlautbarung |
15.04.1985 | 40 | 11 | 1985 |
29.05.1985 |
Anfang des 12. Jhs. rodeten fränkisch-bayrische Siedler den Drauwald (auch Susilwald) und schufen dauernde Niederlassungen. 1240 wird die "wehrhafte Feste Burgstall", die ab 1470 im Besitz der Herren von Eibiswald war, erstmals urkundlich erwähnt. 1590 wird das Renaissance-Schloss Burgstall in seiner heutigen Form errichtet. In den Jahren 1774 - 1782 wird die Kirche "Zum gegeißelten Heiland auf der Wies" erbaut - damit verbunden war auch die Entwicklung des Ortes. Durch die Eröffnung der Bahnlinie Graz-Wies im Jahre 1873 erlebte Wies einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde Mittelpunkt des Wirtschafts- und Geisteslebens der gesamten Umgebung. 1920 wird Wies zum Markt erhoben.
Der westliche Ortsteil wird aus ein- bis zweigeschossigen Häusern gebildet, die traufseitig zur Straße stehen und den alten Kern des Ortes darstellen. Die eng aneinandergereihten Bauten werden nur durch Einfahrten unterbrochen, die in Hinterhöfe oder Wirtschaftsgebäude führen.
Herausragend ist das Haus Leitinger mit seiner fein gegliederten Fassade aus dem Beginn des 19. Jhs., das eines der ältesten Häuser des Ortes sein dürfte (ehemalige Taverne) und dessen positive Erscheinung durch den schönen Baumbestand im Gastgarten noch unterstrichen wird.
Der Kirchplatz begrenzte auch den alten Ortskern ("Auf der Wies"). Die Fortsetzung bildet eine etwas aufgelockerte Verbauung größtenteils neueren Datums. Auch hier wurde die Traufrichtung parallel zur Straße eingehalten. Die Bepflanzung des Straßenrandes mit Linden und Kastanien sollte fortgesetzt werden, um diesen Ortsteil besser mit dem Altbestand zu verbinden.
Die Schutzzone umfasst den historischen Ortskern mit dem Schloss Burgstall.
Quelle: G. Axmann, K. Gartler & U. Werluschnig, 1994, Ortsbildschutz Steiermark 1977-1994
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