Monatsbericht Juni 2006

Der Monat Juni kann generell im Vergleich mit den vergangenen Jahren in Bezug auf die Schadstoffe NO2 und PM10 als durchschnittlich eingestuft werden. Die O3- und SO2-Belastung war zum überwiegenden Teil mit lokalen Ausnahmen wie z.B. der Station Graz-Don Bosco (bezüglich SO2) unterdurchschnittlich.
Um die Sonnenwende am 21.6. wurden sehr hohe Feinstaub (PM10) Konzentrationen, vor allem auch in der Höhe, registriert. Da der Grobanteil in diesem Zeitraum relativ hoch war und die großräumige Strömung aus Südwesten kann, liegt der Schluss nahe, dass es sich dabei um eine Fernverfrachtung von Saharastaub nach Mitteleuropa handelte. Auch andere Stationen in Österreich verzeichneten in dieser Zeit hohe Feinstaubkonzentra- tionen.
An der Station Straßengel-Kirche wurde eine Überschreitung des maximalen Halbstundenmittelwerts
von Schwefeldioxid (SO2) nach dem Forstgesetz festgestellt. Als Ursache kommt die Papierfabrik SAPPI in Frage, da diese der einzige nennenswerte SO2-Emittent in der Umgebung der Messstation ist und zudem eine direkte Anströmung zum Zeitpunkt der Überschreitung gegeben war.
Der Zielwert für den 8h-Mittelwert von 120 μg/m³ (ab 2010) nach dem Ozongesetz wurde an allen Messstationen häufig überschritten. Die häufigsten Überschreitungen wurden an den höher gelegenen Stationen festgestellt. Die maximalen 1h-Mittelwerte (140-171µg/m³) wurden durchwegs am
16. Juni während einer Hochdruckwetterlage mit sehr hohen Werten v.a. in Südeuropa erreicht. Die Informationsschwelle nach dem Ozongesetz von 180 μg/m³ wurde nicht überschritten.
Die Konzentrationen der übrigen Luftschadstoffe blieben unter den gesetzlichen Grenz- und Zielwerten.