Monatsbericht Juli 2005

Insgesamt ist der Juli aufgrund der (lufthygienisch) günstigen Witterung trotz der PM10-Episode zu Monatsende als klar unterdurchschnittlich belasteter Hochsommermonat zu charakterisieren.
Im Juli reduziert sich das lufthygienische Belastungsbild in der Regel auf Ozon, da es bei den primären Schadstoffen durch die günstigen Ausbreitungsbedingungen zu keiner verstärkten Anreicherung in den bodennahen Luftschichten kommt. Aufgrund der häufigen Luftmassenwechsel kam der Ozonbildungskreislauf nur selten und dann nur kurz in Gang. Die höchsten Konzentrationen wurden während der kurzen Hochdruckphase zur Monatsmitte und zum Monatsende an den randalpinen Höhenstationen gemessen. Die maximalen Einstundenmittelwerte blieben aber auch hier deutlich unter der Informationsschwelle nach dem Ozongesetz (BGBl. Nr.210/1992, i.d.F. BGBl.I Nr.34/2003). In den Siedlungsgebieten sowie in der Obersteiermark wurden generell niedrigere Konzentrationen registriert.
Für PM10 wurden sowohl hinsichtlich der Grundbelastung als auch der Spitzen durchwegs höhere Werte registriert als in den beiden Vormonaten. Diese Werte hatten aber keinen anthropogenen Ursprung. Die erhöhten Belastungen traten gegen Monatsende auf, als mit einer südlichen Höhenströmung Staub aus den ariden Gebieten Nordafrikas über das Mittelmeer gegen den Alpenraum verfrachtet wurde („Sahara-Staub-Ereignis"). Grenzwertüberschreitungen in Peggau, Graz-Mitte und Deutschlandsberg waren auf lokale Ereignisse zurückzuführen.
Im südlichen Gratkorner Becken wurden an der Station Straßengel-Kirche wie schon in den Vormonaten erhöhte Schwefeldioxidwerte registriert, die auch zu einer Verletzung des Grenzwerts nach der Verordnung gegen forstschädliche Luftverunreinigungen (BGBl. Nr.199/1984) führten. Verantwortlich für die Belastungen waren die Emissionen der Firma Sappi, die mit dem Murtalwind in den Nacht- und Morgenstunden nach Süden verfrachtet wurden.