Monatsbericht Februar 2010
Der Februar 2010 muss insgesamt als überdurchschnittlich belasteter Hochwintermonat bezeichnet werden, da die lufthygienischen Bedingungen durch stabile und damit ausbrei- tungstechnisch ungünstige Hochdruckperioden geprägt waren.
Die Feinstaub PM10-Konzentrationen lagen sowohl bezüglich des Monatsmittels als auch der Zahl der Überschreitungen des Tagesmittelgrenzwertes gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (BGBl.I Nr.115/1997 i.d.g.F.) klar über dem Niveau der Vorjahre. Die höchsten Belastun- gen wurden dabei in der Landeshauptstadt Graz registriert, wo an der verkehrsnahen Mess- stelle Don Bosco der Grenzwert an 21 Tagen nicht eingehalten werden konnte.
Auch in der außeralpinen Steiermark wurden lokal/regional hohe Grundbelastungen gemes- sen. So blieben die Messstellen Leibnitz und Weiz mit 17 Überschreitungstagen nur wenig hinter Graz. Deutlich begünstigt war dagegen die Obersteiermark.
Es gibt Hinweise ( Rückwärtstrajektorien, Konzentrationen an der randalpinen Höhenstation Masenberg), dass neben den ungünstigen Ausbreitungsbedingungen und den vermutlich leicht überdurchschnittlichen Hausbrand- emissionen auch Fernverfrachtungen aus dem Ostsektor einen nicht unerheblichen Beitrag vor allem zur regionalen Grundbelastung des südöstlichen Alpenvorlandes leisteten.
Auch die am Masenberg gemessenen erhöhten Schwefeldioxidkonzentrationen, (mit 122 µg/m³ höchster Wert seit 12 Jahren), sind ein deutlicher Hinweis auf grenzüberschreitende Ferneinträge, wobei die Ursprünge vermutlich in industriellen Emissionen Ost- bzw. Südosteuropas lagen. „Hausgemacht" waren dagegen die temporär erhöhten SO2-Werte im Raum Leoben, die aufgrund der Parallelverläufe anderer Schadstoffkonzentra- tionen (Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide) wohl durch Emissionen der lokalen Schwerindustrie verursacht wurden.
Die Stickstoffdioxidkonzentrationen stiegen der Jahreszeit entsprechend an tendenziell stärker belasteten Mess- stellen deutlich an und blieben in Graz und Leibnitz nur wenig unter dem Halbstundenmittelgrenzwert des IG-L.