Monatsbericht Dezember 2010
Der Dezember 2010 muss zusammenfassend aufgrund des in weiten Teilen der Steiermark hohen PM10-Konzentrationsniveaus sowie lokaler und temporärer Immissionssituationen als insgesamt überdurchschnittlich belasteter Frühwintermonat charakterisiert werden.
Witterungsbedingt war der Dezember generell ein sehr abwechs- lungsreicher Monat. Zyklonale und antizyklonale Strömungslagen aus Südwest bis Nord dominierten den Wettergrundcharakter. Wirklich ruhiges winterliches Hochdruckwetter fehlte weitgehend und stellte sich lediglich regional im Südosten bei leebedingtem Nordwest- wetter ein.
Nach den gering belasteten Spätherbstmonaten wurden im Dezem- ber wieder generell deutlich höhere Luftschadstoffkonzentrationen gemessen, wobei die Belastungssituationen teils großflächig - durch witterungsbedingte schlechte Ausbreitungsbedingungen - teils sehr lokal im Einflussbereich von bekannten Emittenten auftraten.
Der Monatsgang der Feinstaub PM10-Konzentrationen zeigt eine ganz markante Differenzierung in eine gering belastete erste und eine merklich höher belastete zweite Monatshälfte. Der Dezember 2010 war sowohl hinsichtlich der Monatsmittelwerte als auch der Tagesmittelgrenzwertüberschrei- tungen deutlich höher belastet als die Vergleichsmonate der beiden Vorjahre. Die Belastungen lagen in der Größenordung von 2005 und 2006. Lediglich in Graz wurden damals noch deutlich höhere Vergleichswerte registriert.
Auch für sämtliche anderen Primärschadstoffe wurden erhöhte Konzentrationen gemessen, die jedoch meist im Zusammenhang mit erhöhten lokalen Emissionen auftraten und daher zeitlich und räumlich begrenzt blieben.
Aufgrund kurzzeitig erhöhter Emissionen der Firma Sappi wurden im Gratkorner Becken an der Messstelle Straßengel-Kirche wiederholt erhöhte Schwefeldioxidkonzentrationen registriert, die zum Teil auch von der Bevölkerung geruchlich wahrgenommen wurden. Die gesetzlichen Vorgaben laut IG-L wurden jedoch nicht verletzt.
Hohe Kohlenmonoxidkonzentrationen an der Messstelle Donawitz um den 19. können aufgrund des vorherrschenden Windfeldes und der parallel erhöhten PM10-Konzentratinen auf Emissionen der nahen, talaufwärts gelegenen Schwerindustrie zurückgeführt werden. Die länger anhaltende Belastungssituation führte zu 7 Grenzwertüberschreitungen nach dem IG-L. Der Maximalwert von 11,5 mg/m³ war der höchste Kohlenmonoxid-Achtstundenmittelwert in der Steiermark seit über 10 Jahren.
Auch für Stickstoffdioxid wurden im Dezember Grenzwertüberschreitungen gemessen. Ursache der hohen Konzentrationen an der verkehrsnahen Messstelle Graz-Don Bosco war das Zusammen- spiel schlechter Ausbreitungsbedingungen mit den Emissionen des morgendlichen Verkehrs. Ins- gesamt wurden am 21.12. drei Halbstundenmittelwerte über dem IG-L - Grenzwert von 200 µg/m³ gemessen, weiters wurden an den Messstellen Don Bosco, Mitte und Süd an 1 bis 4 Tagen Über- schreitungen des Tagesmittel-Zielwertes gemäß IG-L (80 µg/m³) registriert.