Monatsbericht Jänner 2011
Der Jänner 2011 ist insgesamt als durchschnittlich belasteter Hochwintermonat zu charakterisieren, der durchwegs dem Trend der letzten Jahre entsprach.
Durch Höhenströmungen aus dem Nordwest- bis Nordsektor war die Witterung im Jänner durch eine sehr differenzierte Niederschlags- verteilung geprägt. Zum anderen sorgten Hochdruckphasen, die sich je nach topographischer Lage (Hochnebel im südöstlichen Alpenvor- land, klare Frostnächte in den Alpen) und Höhe thermisch sehr ver- schieden auswirkten, für sehr unterschiedliche mittlere Temperatur- tagesschwankungen.
Nach dem lufthygienisch überdurchschnittlich belasteten Dezember 2010 blieben die Luftschadstoffbelastungen im Jänner 2011 wieder auf einem geringeren Niveau.
Beim Feinstaub PM10 lag sowohl die Grundbelastung als auch die Zahl der Überschreitungstage durchwegs in der Größenordnung der letzten 5 Jahre. Leicht überdurchschnittlich belastet war die zentrale Mur-Mürzfurche vom Aichfeld bis ins mittlere Mürztal. In den aufgrund der schlechten Durchlüftung als Problemregionen bekannten Gebieten Grazer Becken und Leibnitzer Feld traten ebenfalls häufiger Belastungen auf.
Das silvesterliche Raketenschießen brachte bei sehr kaltem, stabilem Wetter an vielen Stationen neben hohen Kurzzeitspitzen auch eine Verdoppelung der PM10 - Belastung auf Tagesmittelebene, die erst am 2. Jänner wieder auf das Altjahresniveu absank. In weiterer Folge blieb die Feinstaub- belastung auf einem dem Jänner entsprechenden erhöhten Grundniveau.
Auch für die übrigen Primär-Schadstoffe wurden im heurigen Jänner Konzentrationen gemessen, die im Bereich der Erwartungen für diesen Hochwintermonat lagen.
Bei Stickstoffdioxid wurden nur im Raum Graz (bis 183 µg/m³ an der Station Don Bosco) sowie an der ebenfalls von direkten Verkehrsemissionen beeinflussten Messstelle Weiz höhere Werte registriert. Der Grenzwert gemäß Immissionsschutzgesetz-Luft (200 µg/m³) wurde also allerorts eingehalten, Überschreitungen des Tagesmittel-Zielwertes wurden an den Messstellen Graz Süd und Don Bosco an 1 bzw. 8 Tagen registriert.
Nennenswerte Schwefeldioxidimmissionen wurden nur im Einflussbereich bekannter Emittenten gemessen. Die höchsten Konzentrationen traten zur Monatsmitte im südlichen Gratkorner Becken auf als Folge leicht erhöhter Emissionen der Firma Sappi in Verbindung mit ungünstigen Aus- breitungsbedingungen.