Radon- und Hochfrequenzmessungen in der Steiermark
Messergebnisse und Berichte
Radon
Natürlich vorkommende Strahlung trägt wesentlich zur gesundheitlichen Belastung der österreichischen Bevölkerung bei. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist das radioaktive Edelgas Radon. Radon kommt in erster Linie in Gebieten vor, in denen die geologischen Voraussetzungen insofern gegeben sind, als das im Boden Uran und Thorium vorhanden sind. In Österreich sind dies insbesondere Mittelgebirge aus Granit, so vor allem das Granitbergland im Waldviertel und Mühlviertel Oberösterreichs, aber auch Regionen der Steiermark. Radon stellt in Österreich die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen dar. Das geogene Potential für Radon ist österreichweit erhoben und in der Radonpotentialkarte auch kartografisch ausgewiesen.
Radonmessungen
Im Jahr 1996 wurden im Auftrag des Bundesministerium für Gesundheit, Sport und Konsumentenschutz flächendeckende Radonmessungen in der Steiermark durchgeführt. Der in der Radonpotentialkarte angeführte Wert der jeweiligen Gemeinde soll eine Entscheidungshilfe bieten, ob Radonuntersuchungen zu empfehlen sind bzw. gegebenenfalls Sanierungsmaßnahmen einzuleiten wären.
Im Fall einer erhöhten Radonkonzentration in Wohnräumen kann diese durch entsprechende bauliche Adaptierungsmaßnahmen deutlich gesenkt werden. Bau- und Sanierungsmaßnahmen zur Senkung der Radonbelastung in Wohnhäusern und Wohnräumen werden unter bestimmten Voraussetzungen gefördert.
- Förderung zur Senkung der Radonkonzentration
Die Österreichische Radonpotenzialkarte basiert auf Radonmessungen in Wohnhäusern. Sie gibt Auskunft, wo in Österreich mit erhöhten Radonkonzentrationen in Gebäuden gerechnet werden muss.
Radonprojekt in obersteirischen Gemeinden
Zur Ausweitung des vorhandenen Datenamterials sind weiter verdichtete Messungen erforderlich. Dieser Tatsache entsprechend sieht das Strahlenschutzgesetz (§ 38b) auch vor, die Konzentration von Radon in Wohnräumen österreichweit zu erheben und die Daten auch den Ländern zur Verfügung zu stellen. Ende 2012 wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung 15 ein Projekt in der Steiermark umgesetzt und Messungen in den Mürztalern Gemeinden Spital am Semmering, Langenwang und Ganz durchgeführt.
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft beauftragte die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) mit diesen Erhebungen. Als erstes Bundesland wurde Oberösterreich ausgewählt, da dort - wie erwähnt - die höchsten Belastungen zu erwarten sind.
Die Bevölkerung dort wurde eingehend vorinformiert. Es hat sich herausgestellt, dass die Radonkonzentrationen in insgesamt 27 von 1000 untersuchten Haushalten stark erhöht sind
(> 1000 Bq/m³).
Hochfrequenzmessungen
Im Jahr 2009 wurde vom Forum Mobilkommunikation (FMK) eine österreichweite Messreihe zur Erfassung der elektromagnetischen Felder (EMF) durch moderne Funkanwendungen wie beispielsweise Mobilkommunikation, Radio und Fernsehen gestartet. Die Messungen wurden vom Fachbereich Nachrichtentechnik/EMV der TÜV Austria Services GmbH (TÜV Austria) durchgeführt. Besonderes Anliegen war es, den Österreicherinnen und Österreichern mit diesen bundesweiten Messungen einen besseren Überblick über die elektromagnetischen Felder in der Umgebung von Funkanlagen zu bieten. Der Mobilfunk stand dabei speziell im Fokus.