Klimaregion Östliche Grazer Bucht
A.2 Östliche Grazer Bucht
Diese Zone betrifft im Wesentlichen das Riedelland im Osten des Grazer Feldes samt zugehörigen Seitentälern und enthält somit auf kleinem Raum klimatisch sehr konträre Subeinheiten wie benachteiligte Täler und Becken sowie begünstigte Riedel.
Charakteristik
Infolge der Abschirmung durch die Alpen ergeben sich grundsätzliche Klimazüge wie ausgesprochene Windarmut im Winterhalbjahr mit hoher Kalmenbereitschaft in den Beckenlagen, erhöhte Nebelhäufigkeit und Inversionshäufigkeit, die in den Becken 80 bis 85 % ausmachen kann, während auf den begünstigten Riedeln nur etwa 40 bis 50 % zu erwarten sind.
Für das Winterhalbjahr sind oft tagelange Perioden mit Hochnebel und damit verbundenen freien Inversionen typisch, während im Sommerhalbjahr häufig Bodeninversionen auftreten; die oberen Riedellagen, vor allem die Kuppen befinden sich zumeist schon oberhalb der seichten sommerlichen Bodeninversionen.
Weitere Charakteristika sind gewitterreiche Sommer und schneearme Winter, was insgesamt einem kontinental geprägten Klima entspricht.
Temperatur
Die Temperaturmittel schwanken im Jänner zwischen -4,5° und -3° in den Tallagen (auf den begünstigten Riedeln hingegen oft über -1,5°), im Juli zwischen 17,5° und 19° in den Tälern und 19° bis 19,5° auf den Riedeln. Die Jahresmittel erreichen 7,5° bis 8,7°. Die Vegetationsperiode verbessert sich von etwa 230 Tagen in den Tallagen auf 245 Tage auf den Riedeln.
Die Frosthäufigkeit verringert sich von 130 bis 145 in den Tallagen auf 85 bis 100 auf den Riedeln, so dass in den bevorzugten Abschnitten auch Weinanbau erfolgen kann.
Wind
Die aus dem Osten in das Grazer Feld einmündenden Seitentäler weisen mit ihren nächtlichen Kaltluftabflüssen eine wichtige Funktion für die Lufterneuerung im Raum Graz auf. Zu erwähnen ist zudem, dass in dieser Zone der Murtalauswind noch die westlichen Riedel und Riedelausläufer erfasst und somit die Durchlüftungsbedingungen weitgehend beeinflusst. Der östliche Teil der Riedel unterliegt eher ortographisch modifizierten Gradientwinden.
Ferner wird durch die Lage südlich des Alpenhauptkammes die Ausbildung von Lokalwindsystemen gefördert, die für die Schadstoffausbreitung von großer Bedeutung sind und letztlich die Lage von Immissionsschwerpunkten prägen