Klimaregion Murdurchbruchstal

B.1 Murdurchbruchstal mit Seitentälern

 

Charakteristik
Diese Zone erstreckt sich von Pernegg südlich von Bruck/Mur bis nach Graz/Gösting und betrifft den am besten durchlüfteten Talabschnitt der Steiermark (Passlagen wie der Schoberpass ausgenommen). Dies hängt mit der Position dieser Zone und seiner Ausgleichsfunktion zwischen inneralpinem Bereich und südöstlichem Alpenvorland zusammen; diese Funktion bezieht sich sowohl auf Druck- als auch auf Temperaturdifferenzen. Insbesondere der Murtalauswind nimmt diese Funktion wahr, wodurch sich auch die nördliche Hauptwindrichtung ergibt; diese wird noch durch die Dominanz der Rückseitenwetterlagen verstärkt (Nordföhn).

Wind
Nordföhn und kräftiger Murtalauswind sind verantwortlich für die hohe Durchlüftung in dieser Zone, wobei in Düseneffektabschnitten die mittleren Windgeschwindigkeiten im Jahr 3 bis 3,5 m/s erreichen können, die Kalmenhäufigkeit ist dabei sehr gering (zumeist unter 10 %). Der Taleinwind spielt eine untergeordnete Rolle, nur im Sommerhalbjahr erlangt er eine größere Bedeutung.

Infolge der starken Durchlüftung bleibt auch die Inversionsgefährdung für Tallagen recht günstig (unter 70 %), wobei freie Inversionen mit einer Mischungsschicht von 300 bis 500 m (größere Werte im Norden) dominieren, was ebenfalls auf die Struktur des Murtalauswindes zurückzuführen ist. Nicht selten tritt mit den erwähnten freien Inversionen Hochnebel auf, der eine Obergrenze von etwa 900 bis 1000 m im Norden und ca. 700 m im Süden aufweist, die Auflösung erfolgt dabei zumeist im Raum Frohnleiten.

Temperatur
Die starke Durchlüftung hat Folgen für das thermische Verhalten im Sinne einer Begünstigung, was sich etwa im Obstbau im Raum Frohnleiten ausdrückt (Jahresmittel der Temperatur bei 8,7° bis 9,1°, Jännermittel bei -2°); dementsprechend erreicht die Zahl der Tage mit Frost nur etwa 100 bis 110, lokal auch darunter und die Zahl der Tage mit Nebel ist relativ niedrig (30 bis 40/Jahr).

Niederschlag
Hinsichtlich der Niederschlagsverhältnisse gilt ähnliches wie für den Raum Graz (kontinental geprägter Jahresgang mit gewitterreichen Sommern, wobei hier die Bereitschaft zu Unwettern im Vergleich zu anderen Zonen in der Steiermark stark erhöht ist, schneearme Winter).

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