Klimaregion Gratkorner Becken
B.1a Gratkorner Becken und Reiner Becken
Charakteristik
Das Gratkorner Becken unterscheidet sich von der Zone B.1, dem Murdurchbruchstal im Wesentlichen dadurch, dass die Durchlüftung infolge der Beckenlage merklich reduziert ist. Dies betrifft noch am wenigsten den zentralen Bereich des Beckens mit Gratwein und Gratkorn, sondern vor allem die Seitentäler und zugehörige Becken.
Vor allem im Reiner Becken mit dem Schierningtal sind die Ausbreitungsbedingungen als sehr ungünstig einzustufen, Inversions- und Frostgefährdung sind höher als im Grazer Feld; die Zahl der Tage mit Frost übersteigt 140, die Inversionsgefährdung liegt über 80 %, die Kalmenhäufigkeit überschreitet lokal 70 % (im Winter), die Nebelgefährdung ist mit ca. 100 Tagen/Jahr ebenfalls recht hoch.
Diese Ungunst resultiert aus der abgeschnürten Lage dieses Tales, während die umgebenden Riedel schon weitaus bessere Bedingungen vorfinden. Dies bedeutet, dass innerhalb der Zone B.1a starke vertikale Unterschiede auf kleinster Distanz typisch sind, wobei die wärmste Zone im Bereich ehemaliger Weingärten (in ca. 550 bis 650 m Seehöhe) anzutreffen ist.
Neben der relativen Höhe über der Talsohle als Klimafaktor spielt speziell der Murtalauswind eine entscheidende Rolle für die Durchlüftung auf den Riedeln, während sich in den Seitentälern ein eigenes Talwindsystem ausbilden kann. Die Obergrenze des Einflusses des Murtalauswindes kann mit etwa 700 bis 750 m Seehöhe veranschlagt werden.