Klimaregion Fischbacher Alpen
C.3 Fischbacher Alpen mit Grazer Bergland und Wechsel
Diese Zone umfasst das Randgebirge in seinem Verlauf vom Rennfeld bis zum Stuhleck, die herausragenden Gebirgsstöcke im Grazer Bergland wie etwa den Schöckl ab einer Seehöhe von ca. 1000 m. Die Seehöhen im Randgebirge schwanken im Bereich von etwa 1400-1500 m bis zu den Kammlagen in 1650 m bis 1800 m, was praktisch der Waldgrenze gleichkommt, die zwar anthropogen herabgesenkt wurde, aber auch vom Klima durchaus in ca. 1800 m seine natürliche Begrenzung vorfindet. Hauptbegrenzungsfaktoren sind einerseits die hohen Windgeschwindigkeiten, andererseits die immer niedriger werdende Sommertemperatur.
Charakteristik
Wichtigste Charakteristika dieser Zone sind eine gute Durchlüftung, wobei die Windgeschwindigkeiten speziell im Winter mit 4-6 m/s über jenen des Sommers liegen (Umkehr des Jahresganges im Vergleich mit den Tallagen), häufig aufliegende Wolken, daher auch erhöhte Zahl der Tage mit Nebel (130 bis 170 Tage/Jahr je nach Höhenlage), kalte Winter und kühle Sommer mit abnehmender Jahres - und Tagesschwankung der Temperatur, ein noch gut ausgeprägter Jahresgang des Niederschlages mit einem Sommermaximum (Zahl mit Gewitter 40-50 Tage/Jahr, speziell im Grazer Bergland auch hohe Bereitschaft zu lokalen Unwettern), Inversionsarmut auch im Winterhalbjahr (nur sehr hoch liegende freie Inversionen, die aber für die Schadstoffausbreitung praktisch keine Bedeutung haben; im Sommerhalbjahr praktisch inversionsfrei), reduzierte Sonnenscheindauer infolge Stau- und Konvektionsbewölkung und letztlich eine speziell im Winter hohe Abkühlungsgröße (Reizklima aus der Sicht des Bioklimas).
Niederschlag
Im Detail können beim Niederschlag in den Kammlagen Jahressummen von 1200 bis 1300 mm veranschlagt werden. Die Zunahme der Niederschläge mit der Seehöhe bleibt eher mäßig, der Gradient dürfte nur etwa 20 bis 30 mm/100 m Seehöhe erreichen.
Im Winter (Jännerwert 35 bis 40 mm, im Osten auch über 50mm) wird die Menge an Schnee mitunter nicht immer für die Ausübung des Wintersportes genügen, Beschneiungsanlagen sind daher grundsätzlich zu empfehlen.
Temperatur
Die Mittelwerte der Temperatur schwanken zwischen -4,5 und -6° im Jänner (im Grazer Bergland in 1000 m noch um -2,5°) und 10-12° (im Grazer Bergland in 1000 m 15 - 16°) im Juli.
Sommertage treten in dieser Höhenlage praktisch keine mehr auf, ebenso ist Schwüle unbekannt. Die Sonnenscheindauer erreicht einen Anteil von 30-38 % (Verluste der relativen Sonnenscheindauer) infolge häufiger Konvektionsbewölkung im Sommer, im Winter hingegen gibt es noch eine leichte Bevorzugung infolge der Lage über den beständigen Hochnebeldecken.