Klimaregion Ennstal
G.1 Ennstal bis Irdning mit Seitentälern im Süden
Charakteristik
Dieser Abschnitt des Ennstales weist große Ähnlichkeiten mit dem zentralen Teil des Ennstales auf; allerdings ist die Abgeschirmtheit durch das Dachsteinmassiv weit markanter.
Niederschlag
Die Auswirkungen betreffen in erster Linie die Niederschlagsverhältnisse, wobei etwa Schladming 1014,5 mm als Jahresmenge erhält (Admont 1162,1 mm).Auch die Unterschiede zwischen Minimum im Spätherbst und Frühwinter bzw. dem Sommer nehmen zu, so dass insgesamt von einer leichten Zunahme der Kontinentalität gesprochen werden kann.
Hinsichtlich der Schneesicherheit weist der Abschnitt nicht die Gunst des Ausseer Landes auf, schneidet aber mit ca. 100 Schneedeckentagen noch recht gut ab. Hinsichtlich der Sonnenscheindauerverhältnisse gibt es kaum Unterschiede zum Zentralen Ennstal (Irdning 42,7 % im Jahresdurchschnitt, beste Jahreszeit der Sommer mit bis zu 49,4 % im August).
Wind
Wichtig erscheint, dass im Ennsparalleltal mit Gröbming dieser Klimazug mit den thermischen Parametern noch weiter verstärkt wird, weshalb dieser Bereich eigens ausgewiesen wurde. Die Talorientierung prägt auch das Windfeld, wobei westliche Winde dominieren; die Windgeschwindigkeitsverhältnisse entsprechen weitgehend jenen der Station Aigen (zentrales Ennstal, Zone G.4). Bei antizyklonalen Lagen ist tagsüber der Ennstalaufwind entwickelt. Nachts ist der gesamte Talabschnitt recht windschwach mit erhöhter Kalmenhäufigkeit.
Im Gegensatz zum Ennstal als Haupttal und West-Ost orientierten Talwindsystem weisen die Seitentäler je nach Talverlauf eigene Talein- und Talauswindsysteme auf, die in Abhängigkeit von Talverengungen auch Düseneffekte beinhalten. Erwähnenswert sind die Föhneinflüsse, speziell im Sölktal, wohingegen das Ennstal diese Effekte kaum kennt. Die Seitentäler sind im Übrigen relativ nebelarm (zumeist unter 30 d/a), mäßig durchlüftet und im Winter nur lokal kälter als das Haupttal (z.B. St. Nikolai/ Sölktal Jänner -4,7 °C).
Nebel
Nebelbildung tritt jedoch nicht mehr so oft in Erscheinung wie im östlichen Ennstal (Schätzwert für Schladming etwa 50 d/a gegenüber 94,0 d/a in Aigen und 80,5 d/a in Admont). Auch das Phänomen des Hochnebels kommt seltener vor, wie aus Satellitenaufnahmen zu entnehmen war, doch fehlen hier noch Daten zu genaueren Aussagen.