Klimaregion Eisenerz
G.8 Raum Eisenerz mit Eisenerzer Ramsau und Seitental Radmer
Begrenzung
Diese Zone umfasst das Tal des Erzbaches mit Eisenerz und dem Seitental Radmer, wobei es sich hier um eine NW bis SE verlaufende Talfurche handelt, die in Hieflau beginnt und am Präbichl endet.
Niederschlag
Zwischen Radmer und Eisenerz befindet sich der Gebirgsstock des Kaiserschildes, der insgesamt doch einen abschirmenden Effekt bewirkt, denn die Niederschläge nehmen von Hieflau markant nach Eisenerz ab (von 1685 mm auf 1339 mm trotz zunehmender Seehöhe und Luvseite des Alpenhauptkammes).
Im Jahresgang kommt das sekundäre Wintermaximum nur sehr schwach zum Ausdruck, was als Zeichen der abnehmenden Maritimität des Klimas zu deuten ist.
Bekannt ist ferner der Schneereichtum der Eisenerzer Ramsau, was allerdings nicht nur auf die erhöhten Niederschläge, sondern auch auf die relativ kalte Talbeckenlage zurückgeführt werden kann.
Temperatur
Das Klima in Eisenerz ist mäßig winterkalt (infolge der Gegenstrahlung von den steilen Bergflanken, Jänner -2,8 °C) und sommerkühl (Juli 16,5 °C; Jahresmittel 7,2 °C); bei 123 d/a mit Frost ist die Kaltluftgefährdung recht gering, auch die Inversionsgefährdung ist vergleichsweise mit dem zentralen Ennstal als nur mäßig einzustufen (ca. 50 % aller Nächte inverse Schichtung); Inversionen über 20 K kommen praktisch nicht vor.
Hier verhält sich die Eisenerzer Ramsau extremer: Minima unter -30 °C dürften keine Seltenheit sein, und die Zahl der Frosttage ist deutlich erhöht. Das Klima in dieser Zone ist relativ nebelarm (Eisenerz etwa 25 Tage), nur an den Hängen nimmt die Zahl der Tage mit Nebel rasch zu.
Wind
Hinsichtlich der Durchlüftung schneidet Eisenerz relativ günstig ab (1,5 bis 2 m/s im Jahresmittel bei eher geringer Kalmenhäufigkeit), ein Effekt der Talorientierung NW bis SE zum Präbichl.
Sonnenscheindauer
Bezüglich der Sonnenscheindauer decken sich die Verhältnisse mit jenen von Irdning (Zone G.1) mit Begünstigung im Herbst.