Klimaregion Mariazeller Becken
G.10 Mariazeller Becken
Begrenzung
Der Mariazeller Raum als Zone G.10 umfasst den Bereich des relativ kalten Halltales, den Beginn des Erlauftales samt Erlaufsee und Umgebung mit der zugehörigen Umrahmung.
Charakteristik
Es handelt sich um einen Abschnitt mit winterkaltem (in den Terrassen- und Hanglagen auch nur mäßig kaltem) und insgesamt nur mäßig sommerwarmem bis kühlem, maritim geprägtem, niederschlagsreichem Klima.
Temperatur
Wegen der thermischen Ungunst, wie in den anderen Zonen, speziell in G.6 und G.9 (Schluchtabschnitte) ist eine starke phänologische Verspätung bedingt, besonders kalte Abschnitte sind etwa im Halltal anzutreffen, wo die Temperaturminima -30 °C unterschreiten.
Günstigste Jahreszeit ist der Herbst (Oktober 51 % relative Sonnenscheindauer); mit 42 % im Jahresdurchschnitt zählt der Mariazeller Raum zu den am meisten benachteiligten Gebieten Österreichs. Die Wald- und die Kulturgrenzen zählen zu den niedrigsten in Österreich.
Niederschlag
Mariazell weist eine relativ schneesichere Lage auf (Zahl der Tage mit Schneedecke 120,9 d/a, analog zu den Bedingungen im Salzatal); an ca. 185,6 d/a mit Niederschlag fallen im Jahr etwa 1067,0 mm (Maximum im Juli mit 144,8 mm, Minimum im Feb. mit 55,8 mm, sekundäres Maximum im Dez. mit 85mm).
Das Gebiet ist relativ nebelreich, speziell in den Talbeckenabschnitten können sich lokale Nebelfelder bilden wie im Halltal; Mariazell verzeichnet etwa 51,4 d/a, die Ungunstbereiche sicher bis über 80 d/a.
Wind
Die Durchlüftung ist als gut zu bezeichnen, nicht selten treten föhnige Effekte in Erscheinung (Fallwinde vom Hochschwab-Veitsch-Rax), weshalb die Richtungen SE und S an 2. Stelle stehen (nach NW); die mittlere Windgeschwindigkeit lässt sich mit 2 m/s bei geringer Kalmenhäufigkeit angeben. Die Angaben beziehen sich auf die Station Mariazell in Terrassenlage.
In den Talbecken des Halltales sind die Verhältnisse wesentlich ungünstiger und die Frost- und Inversionsgefährdung deutlich erhöht.