Tschernobyl - der Super-Gau
Am 26. April 1986 fand der erste Super-Gau in der Geschichte der friedlichen Atom-Energie-Nutzung statt. Die Auswirkungen dieser Katastrophe waren nahezu in ganz Europa zu spüren. In der Steiermark wurden Tage nach dem Reaktorunfall 20 Mal höhere Strahlendosen als normal registriert. Die radioaktive Wolke hatte damit auch Österreich erreicht.
Ostwinde und Niederschläge sorgten dafür, dass unsere Böden radioaktiv kontaminiert wurden. Überhöhte Cäsium-137 Werte wurden in unzähligen Beprobungen von Lebensmitteln nachgewiesen.
Tschernobyl hat gezeigt, dass es nach wie vor Technologien gibt, die unter gewissen Umständen nicht zu beherrschen sind. Auch wenn Österreich selbst auf die friedliche Nutzung der Atomenergie verzichtet, konsumieren wir in der Steiermark zu rd. 8 % Atomstrom. Wie die derzeitigen Diskussionsbeiträge erkennen lassen, ist aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten der Ausbau der Atomkraft offensichtlich kein Tabuthema mehr.
Anhand der Karte der Niederschlagsverteilung zwischen dem 28.4. und dem 1.5.1986 lässt sich erkennen, welche Gebiete in der Steiermark damals von der radioaktiven Kontamination am meisten betroffen waren (Quelle: ZAMG Hydrografischer Dienst).
Weitere Informationen über die Radioaktivität in der Umwelt sowie die mittlere Flächenbelastung durch Cäsium 137 im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall in Tschernobyl 1986 finden sie in den Umweltkontrollberichten des Umweltbundesamtes.