Luftgütemessungen in der Steiermark, Jahresbericht 2001

Insgesamt kann das Jahr 2001 in der Steiermark als unterdurchschnittlich belastetes Jahr bezeichnet werden, wofür vor allem die milden, immissionsklimatisch günstigen Wintermonate verantwortlich waren.
Die Konzentrationen der primären Schadstoffe blieben an den meisten Messstellen durchwegs unter den Grenzwerten des Immissionschutzgesetzes-Luft bzw. der Steiermärkischen Immissionsgrenzwerte- Verordnung. Überschreitungen der genannten Vorgaben traten nur vergleichsweise selten auf und beschränkten sich weitgehend auf bekannte Problemgebiete (Raum Graz, Gratkorner Becken) oder waren Folge kurzzeitiger Phasen mit sehr ungünstigen witterungsklimatischen Bedingungen bzw. lokalen Emissionsereignissen.
Wie die Primärschadstoffbelastungen war auch das Ozonkonzentrationsniveau weitgehend mit dem des vorhergegangenen Jahres vergleichbar. Die Augustwerte des heurigen Jahres lagen sogar über denen des Juni 2000. Die Werte blieben aber in der Steiermark im Gegensatz zum Raum Wien und Niederösterreich durchwegs unter den Grenzen nach dem Ozongesetz.
Als grundsätzlich positiv können die Entwicklungen im Raum Leoben - Donawitz und im Bereich der südlichen Landesgrenze (Messstelle Arnfels) beurteilt werden. Die Emissionsreduktionsmaßnahmen an der Stahlhütte Donawitz sowie im kalorischen Kraftwerk Sostanj in Slowenien haben hier auch immissions- seitig deutlich Verbesserungen gebracht.
Diesen erfreulichen Entwicklungen stand eine nach wie vor unbefriedigende Immissionssituation im Gratkorner Becken gegenüber. Nach Belastungsreduktionen von 1995 bis 1999 nahmen die Konzentrationen in den vergangenen beiden Jahren bei allen Mittelungsparametern wieder zu. Besonders an der Messstelle Straßengel - Kirche führten die Emissionen der lokalen Papier- und Zellstoffindustrie häufig zu erhöhten Schwefeldioxidwerten. Es wurden sowohl Grenzwertüberschreitungen nach der 2. Forst- verordnung, BGBl. Nr.199/1984, als auch nach der Stmk. Landesverordnung registriert.
Der Raum Graz profitierte im Jahr 2001 von der insgesamt günstigen Witterung, vor allem in den immissionsklimatisch sensiblen Wintermonaten. Aufgrund der überwiegend turbulenten Witterungsab- läufe und der moderaten Temperaturen blieben anhaltende Inversionssituationen weitgehend aus. Längere hochbelastete Phasen traten deshalb 2001 kaum auf, auch die Grenzwertüberschreitungen beschränkten sich weitgehend auf verkehrsnahe Standorte und den generell höher belasteten Süden der Stadt. Bei ungünstigeren immissionsklimatischen Bedingungen muss jedoch nach wie vor im gesamten Stadtgebiet mit erhöhten Stickstoffoxid- und Staubkonzentrationen gerechnet werden.
Das Jahr 2001 brachte durch die Novellierung des Immissionsschutzgesetzes (BGBl l 62/2001) und der neuen Messkonzeptverordnung (BGBl li Nr. 344/2001) entscheidende Änderungen der gesetzlichen Basis der Luftreinhaltung.
Themenschwerpunkt war auch in diesem Jahr die Staubbelastung. Neben Vergleichsmessungen von Schweb- und Feinstaub wurden auch Ultrafeinstaubmessungen durchgeführt. Darüberhinaus waren die Zusammensetzung und die Herkunft von Stäuben Gegenstand von Untersuchungen.
Neben dem automatischen Luftgütemessnetz waren im Jahr 2001 auch die beiden mobilen Mess- stationen durchgehend im Einsatz. Die Messungen dienten in erster Linie der Erhebung des Istzustandes. Weiters wurden Messungen im Rahmen des Kurortegesetzes sowie im Auftrag der Behörden durchgeführt. In Graz-Carneriegasse liefen Sondermessungen im Rahmen eines Schulprojektes.
Informationen über die räumliche Schadstoffverteilung liefern die integralen Messnetze. Derzeit werden drei permanente Messnetze (Kapfenberg, Leoben-Niklasdorf, Graz) nach dem Immissionsschutzgessetz-Luft (Staub, Schwermetalle) betrieben und 5 Messungen in Kurorten durchgeführt. Darüberhinaus wurden 2001 in vier weiteren Messnetzen Erhebungen im Behördenauftrag vorgenommen. In Veitsch, Judenburg und Peggau liefen integrale Messungen zur Erhebung der aktuellen Luftgütesituation.
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