PFAS - Information zur Grundwasserverunreinigung im nördlichen Leibnitzer Feld
Bei PFAS (Poly- und Perfluorierte Alkylsubstanzen) handelt es sich um eine durch den Menschen hergestellte Chemikaliengruppe, die in der Natur nicht vorkommt. Das ist auch der Grund, wieso sie schwer bzw. gar nicht abbaubar sind. Sie werden daher auch ewige Chemikalien genannt. PFAS finden seit rund 60 Jahren Verwendung im täglichen Leben, da sie sehr nützliche Eigenschaften aufweisen, die uns den Alltag erleichtern. So bestehen zum Beispiel fett- und schmutzabweisende Beschichtungen von Papier, Textilien und Kochgeschirr (Pizzakartons, Funktionsbekleidung, beschichtete Pfannen) aus PFAS. Auch herkömmliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte (Lippenstifte, Mascara, Shampoo) enthalten oft PFAS. Ein Verwendungsbereich, der, wie sich derzeit zeigt, zu vermehrten Verunreinigungen von Boden und Grundwasser führt, ist der Einsatz von fluorhaltigen Feuerlöschmitteln (AFFF-Schäume). PFAS-haltige Löschschäume werden vor allem bei Flüssigkeitsbränden (Benzinbrand, Tankunfall) eingesetzt, aufgrund ihrer einzigartigen Fähigkeit sich schnell über brennende Flüssigkeiten auszubreiten und einen thermisch stabilen Film auszubilden, der die Sauerstoffzufuhr minimiert und somit die Flamme erstickt.
PFAS werden vom Menschen hauptsächlich über die Nahrung aufgenommen. Einigen Einzelsubstanzen wie PFOA (Perfluoroctansäure) und PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) konnten toxische Wirkungen wie die Erhöhung des Cholesterinspiegels und die Beeinträchtigung des Immunsystems bei Kindern zugeschrieben werden. Weiters werden PFAS nur sehr langsam aus dem Körper wieder ausgeschieden.
Allerdings kam es in den vergangenen Jahren aufgrund von fortschreitenden Erkenntnissen zu einem gesetzlichen Verbot einiger Substanzen aus der Vielzahl an vorhandenen PFAS.
Mit der EU-Trinkwasserverordnung 2020 wurde ein Richtwert für PFAS, definiert als Summe von 20 Einzelsubstanzen, von 0,1 µg/l festgesetzt, der bis 2026 in nationales Recht umzusetzen ist.
Zusätzliche Informationen zur Chemikaliengruppe PFAS finden Sie auf der Homepage des Umweltbundesamtes
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Kontakt für zusätzliche Informationen
Dipl.-Ing. Dr. Elisabeth Winkler
Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Abteilung 15 - Energie, Wohnbau und Technik
Referat Abfall- und Abwassertechnik, Chemie
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