Luftgütemessungen in der Steiermark, Jahresbericht 2000

Das Jahr 2000 kann in der Steiermark als durchschnittlich belastetes Jahr bezeichnet werden, wofür vor allem die milden Wintermonate verantwortlich waren.
Die Konzentrationen der primären Schadstoffe blieben an den meisten Messstellen durchwegs unter den Grenzwerten des Immissionschutzgesetzes-Luft bzw. der Steiermärkischen Immissionsgrenzwerte- Verordnung. Überschreitungen der genannten Vorgaben beschränkten sich weitgehend auf bekannte Problemgebiete ( Graz, Straßengel, südliche Landesgrenze) oder waren Folge kurzzeitiger Phasen mit sehr ungünstigen witterungsklimatischen Bedingungen bzw. lokalen Emissionsereignissen.
Beim Sekundärschadstoff Ozon war hingegen vor allem auf Grund der langen stabilen Hochdrucklagen im Frühjahr und Frühsommer eine deutliche Belastungszunahme zu verzeichnen. Die Werte blieben aber in der Steiermark im Gegensatz zum „Raum Wien und niederösterreichisches Alpenvorland" durchwegs unter den Grenzen nach dem Ozongesetz.
Als besonders positiv können die Veränderungen der Luftgütesituation im Raum Donawitz und im Bereich der südlichen Landesgrenze (Messstelle Arnfels) beurteilt werden. Die Emissionsreduktionsmaßnahmen an der Stahlhütte Donawitz sowie im kalorischen Kraftwerk Sostanj in Slowenien haben hier immissions- seitig deutliche Verbesserungen gebracht.
Im Raum Graz ist bei den hier problematischsten Schadstoffen, den Stickstoffoxiden, künftig eher wieder eine, wenn auch langsame, Zunahme der Belastungen zu befürchten.
Nicht geändert hat sich auch die Belastungssituation im Gratkorner Becken. Vor allem an der Messstelle Straßengel - Kirche wurden bei den Schwefeldioxidkonzentrationen sowohl Grenzwertüberschreitungen nach der 2. Forstverordnung (BGBl. Nr.199/1984), als auch nach der Stmk. Landesverordnung registriert.
Grenzwertüberschreitungen nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft wurden an folgenden Messstellen bzw. in folgenden Regionen festgestellt:
- Raum Graz (Staub, Stickstoffdioxid)
- Weiz (Staub)
- Südsteirisches Grenzland - Arnfels/Remschnigg (Schwefeldioxid)
- Hartberg (Staub)
- Köflach (Staub)
Da die Überschreitungen weder auf einen Störfall zurückzuführen waren noch auf eine in absehbarer Zeit nicht wiederkehrende erhöhte Immission (z.B. Bauarbeiten) sind für sämtliche Fälle Statuserhebungen zu erstellen.
Themenschwerpunkte im Jahr 2000 waren die Ozonmessungen im Umland von Graz, die Luftgüteunter-suchungen in Trofaiach sowie das Biomonitoring von Organischen Schadstoffen in Graz und Leoben mit dem Grünkohlverfahren. Weitere Schwerpunkte der Luftgüteüberwachung lagen in der Forcierung qualitätssichernder Maßnahmen (z.B. Neubau eines Kalibrierraumes) und in der weiteren Beschleunigung und Optimierung der Datenweitergabe und des Berichtswesens.
Im Messnetz ergaben sich nur wenig Änderungen. Der Betrieb der Messstelle Zeltweg wurde vorüber-gehend eingestellt. In Graz Mitte und Graz Don Bosco wurden kontinuierliche BTX - Messungen (Benzol - Toluol - Xylol) begonnen.
Bis zum Juli des Jahres 2001 wird die Tochterrichtlinie der EU (Richtlinie 1999/30/EG) umzusetzen sein. Im Großen und Ganzen wird es dadurch vor allem bei den Stickstoffoxiden und PM10 zu "neuen" Grenzwerten kommen.
Neben dem automatischen Luftgütemessnetz waren im Jahr 2000 auch die beiden mobilen Mess- stationen durchgehend im Einsatz. In erster Linie wurden Messungen im Rahmen des Kurortegesetzes sowie zur Erhebung des Istzustandes durchgeführt. In der Ramsau und in Seiersberg wurden die Auswirkungen von Großveranstaltungen auf die Luftgüte untersucht.
Informationen über die räumliche Schadstoffverteilung liefern die integralen Messnetze. Derzeit werden drei permanente Messnetze (Kapfenberg, Leoben-Niklasdorf, Graz) nach dem Immissionsschutzgessetz-Luft (Staub, Schwermetalle) betrieben. Messungen auf Grund von Behördenaufträgen laufen in Kapfenberg, Pirka und Feldkirchen. Für Erhebungen nach dem Steiermärkischen Heilvorkommen- und Kurortegesetz wurden in der Ramsau, in Bad Gleichenberg, Aflenz und St. Radegund neue Messnetze errichtet. In Judenburg wurden Vergleichsmessungen zur Standortüberprüfung der fixen Messstation durchgeführt.
Als laufende Projekte des Jahres sind die Aktualisierung des KFZ-Emissionskatasters Steiermark (TU Graz) und die Bearbeitung des Klimaeignungsatlas Steiermark zu erwähnen.
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