Luftgütemessungen in der Steiermark, Jahresbericht 2003

Das Jahr 2003 war in der Steiermark insgesamt höher belastet als das Vorjahr. Dies war vor allem auf die deutlich überdurchschnittlich belasteten Wintermonate Jänner bis März mit hoher Anzahl an Feinstaub - Grenzwertüberschreitungen und lokalen Belastungen an Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid, sowie auf den durch Ozon hochbelasteten August zurückzuführen.
Für die Beurteilung der Luftqualität wurden im Jahr 2003 in der Steiermark durch die grundlegende Novellierung des Ozongesetzes (BGBl. Nr.210/1992, i.d.F. BGBl.I Nr.34/2003) neue Grundlagen geschaffen. Zudem ermöglichte der weitere Ausbau des Feinstaub PM10 - Messnetzes neue Erkenntnisse über regionale Feinstaub-Immissionssituationen.
Insgesamt blieb der Trend der letzten Jahre aufrecht. Die Belastungen durch primäre Luftschadstoffe konzentrierten sich mit Ausnahme des Feinstaubes auch 2003 auf einige wenige Regionen, die temporär mit erhöhten Immissionen zu kämpfen hatten.
Im Grazer Becken traten vor allem zu Jahresbeginn aufgrund der klimatischen Ungunst der Beckenlage durch die Emissionen des zentralen Ballungsraumes lufthygienische Belastungssituationen auf. Schon bei kurzzeitigen ungünstigen Ausgangsbedingungen wurden neben Feinstaub- auch Stickstoffdioxid-Grenzwert- überschreitungen nach dem Immissionsschutzgesetz - Luft (BGBl. INr.115/1997 i.d.g.F.) registriert.
Im Gratkorner Becken führten die Emissionen der lokalen Papier- und Zellsroffindustrie zu einer deutlich erhöhten Grundbelastung durch Schwefeldioxid. Wie schon in den vergangenen Jahren wurden auch 2003 immer wieder Grenzwertüberschreitungen registriert. Der Trend der SO2-Belastung ist in den letzten Jahren steigend. Fallweise und kurzfristige erhöhte Schwefeldioxidkonzentrationen wurden auch an den ebenfalls emittentenbeeinflussten Messstellen am Remschnigg bei Arnfels sowie im Voitsberger Becken festgestellt. Die Grenzwerte des IG-L konnten hier aber durchwegs eingehalten werden.
In Donawitz, vor wenigen Jahren noch die höchstbelastete Station der Steiermark, blieben die gemessenen Luftschadstoffkonzentrationen 2003 generell im steirischen Durchschnitt und mit Ausnahme von Feinstaub PM10 auch unter den Grenzwerten des IG-L. Für die Staubdeposition im Raum Leoben-Donawitz ist seit 2001 auch generell wieder eine leichte Zunahme der Belastungen zu verzeichnen.
Themenschwerpunkte im Jahr 2003 waren zum einen die Feinstaubproblematik - umfangreiche Erhebungen und mögliche Maßnahmen zur Feinstaubreduktion - zum anderen die Ozonbelastung und deren Beurteilung auf der Basis neuer gesetzlicher Grundlagen.
Neben dem automatischen Luftgütemessnetz waren im Jahr 2003 auch die beiden mobilen Mess- stationen durchgehend im Einsatz. Die Messungen dienten in erster Linie der Erhebung des Istzustandes und der Abklärung der Ozonbelastung. An drei Standorten ( Bad Mitterndorf, Bad Aussee , Bad Radkersburg ) wurden im Rahmen des Kurortegesetzes Messungen durchgeführt.
Informationen über die räumliche Schadstoffverteilung liefern die integralen Messnetze. Derzeit werden vier permanente Messnetze (Kapfenberg, Leoben-Niklasdorf, Graz) nach dem Immissions- schutzgessetz-Luft (Staub, Schwermetalle) betrieben und 11 Dauermessungen in Kurorten durchgeführt. Darüberhinaus wurden 2003 Messungen im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Luftgüteüberprüfung in Kurorten, sowie in 5 weiteren Messnetzen Erhebungen im Behördenauftrag vorgenommen. In Mürzzuschlag liefen integrale Messungen zur Erhebung der aktuellen Luftgütesituation.
Als Projekte des Jahres 2003 zur Erfassung von Schadstoffbelastungen und deren Quellen bzw. Verteilung sind das Aquella-Projekt (Aerosolquellenanalyse Steiermark), sowie die Erfassung von Luftschadstoffen mit Biomonitoring-Methoden ( Grünkohl-Verfahren in Graz u. Leoben, Bioindikation mit Flechten im Süden von Graz) zu nennen.
Links
Mobile Luftgütemessungen:
Graz-Liebenau | St. Ruprecht a.d. Raab |
Mürzzuschlag | Bad Aussee |
St. Michael | Bad Mitterndorf |
Niklasdorf |