Ultrafeine Partikel (UFP)
Ultrafeine Partikel sind Teilchen kleiner 100 nm (0,1 µm). Zum Vergleich, ein feines menschliches Haar hat einen Durchmesser von etwa 40 µm. UFP stammen aus Verbrennungsprozessen und der Nukleation (Keimbildung) von Gasen und gemessen werden sie mit einem Partikelzähler (CPC) als Partikelanzahl je cm³ Luft.
Alle bislang durchgeführten Studien zeigen, dass nicht nur die Staubinhaltsstoffe, sondern auch die Größe und Anzahl der Staubteilchen gesundheitsrelevant sind. Je kleiner die Staubpartikel sind, umso weiter dringen sie in den Körper vor und beeinflussen Vitalfunktionen. Daher wird künftig ein besonderes Augenmerk nicht nur auf die Staubmasse (PM10, PM2.5) sondern auch auf die Partikelanzahl zu legen sein.
Demgegenüber steht die Tatsache, dass es noch wenige geeignete Messsysteme und keine abgeschlossene Normung der Messmethoden gibt. Auch der rechtliche Rahmen ist noch nicht abgesteckt. Es gibt bislang noch keine EU-Immissionsgrenzwerte bzw. Richtwerte der WHO. In den ' WHO global air quality guidelines 2021' wird lediglich eine Kategorisierung der Messwerte in niedrig (< 1.000 Partikel/cm³ als TMW) und hoch (> 10.000 Partikel/cm³ als TMW bzw. > 20.000 Partikel/cm³ als MW1) definiert.
Die Luftgüteüberwachung des Landes Steiermark beteiligt sich daher an einem österreichweiten Projekt des BMK zur Messung der Partikelzahlen in Österreich mit einem neu installierten Messgerät (Kondensations-Partikelzähler) zur Zählung von UFP in der Station Graz-Süd. Das Ziel dieser Messung ist die Erfassung der Belastung mit UFP im belasteten städtischen Hintergrund.